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Nach Abriss Zwei Optionen für EBT-Gelände

Betreutes Wohnen oder Mietwohnungen, das sind die Möglichkeiten für das EBT-Gelände in Klötze. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Von Markus Schulze 27.08.2019, 22:00

Klötze l Das Kombinat für elektronische Bauelemente Teltow (EBT) ist in Klötze immer noch ein Begriff. Von 1981 bis 1990 wurden in dem Betrieb an der Hagenstraße von bis zu 650 Menschen im Dreischichtsystem Kondensatoren und Widerstände hergestellt. Doch die Wende brachte das Aus und der Leerstand hielt Einzug. Alle Versuche, sei es von kommunaler oder privater Hand, das Gebäude wieder mit Leben zu erfüllen, scheiterten. Es dauerte bis 2018, ehe sich für das mittlerweile verfallene Objekt samt Gelände ein Käufer fand: Eckhard Pruy. Der Hamburger ließ die Ruine ab Ende 2018 zunächst entkernen und dann abreißen. Die letzten Reste des EBT wurden am 15. Februar 2019 um 13.45 Uhr mithilfe eines großen Baggers zum Einsturz gebracht. Zahlreiche Passanten wurden Augenzeugen, als das einstige Klötzer Wahrzeichen in einer grauen Staubwolke versank. In den folgenden Monaten wurde das Areal beräumt.

Entstanden ist eine freie Fläche, für die der Investor anfangs drei Ideen hatte: ein Gebäude für betreutes Wohnen, zwei Gebäude mit Mietwohnungen oder die Vermarktung als Baugrundstücke.

Letztgenannte Variante, so viel ist jetzt klar, wird es nicht werden, wie Pruy auf Nachfrage der Volksstimme verriet. „Die Eigenheime sind vom Tisch.“ Für eine Nutzung weiterhin im Rennen sind hingegen das betreute Wohnen oder die Mietwohnungen. Eine Entscheidung hat der Investor noch nicht gefällt. Das Problem sei, dass er noch kein Unternehmen gefunden hat, das die Bauausführung übernimmt. „Für 2020 habe ich von niemandem ein Angebot und für 2021 erst von zwei Firmen“, informierte Eckhard Pruy, der aus der regionalen nun eine überregionale Ausschreibung machen und die Suche nach einer Baufirma auf den gesamten ostdeutschen Raum ausdehnen möchte. Eine gewisse räumliche Nähe zur Baustelle solle aber erhalten bleiben, falls ein Garantiefall eintritt und die Firma nochmal nachjustieren muss.

„Ich bin negativ überrascht, wie wenig Bewerbungen eingegangen sind“, sagte Pruy, der abwarten möchte, welche Baukosten auf ihn zukommen, ehe er sich festlegt, ob die Nutzung am alten EBT-Standort künftig aus betreutem Wohnen oder Mietwohnungen besteht.