Ahlum-Stöckheimer Jäger wollen Projekt fortsetzen / 40 Fasane ausgewildert Reflektoren am Straßenrand haben Zahl der Wildunfälle verringert
Um Wildunfälle zu vermeiden, setzen die Ahlum-Stöckheimer Jagdpächter auch in diesem Jahr auf die Installation von Wildbahnreflektoren am Straßenrand. Die Jagdgenossenschaft hat dafür 280 Euro zur Verfügung gestellt.
Ahlum l "Die Maßnahme hat sich gelohnt", freute sich Jagdpächter Hartmut Heiden während der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Ahlum/Stöckheim. Zahlreiche blaue Wildbahnreflektoren hatten die Jäger im vergangenen Jahr entlang der besonders von Wildunfällen betroffenen Straßen Stöckheim-Mehmke und Stöckheim-Rohrberg angebracht. Diese sollen das Wild vom Überqueren der Fahrbahn abhalten. Mit Erfolg, wie Hartmut Heiden bilanzierte. "Die Zahl der Wildunfälle hat sich deutlich verringert, nachts gab es in diesen Abschnitten sogar gar keine", berichtete der Jagdpächter.
Da aus dem von der Jagdgenossenschaft bewilligten Geld für den Ankauf und die Auswilderung von Fasanen noch 280 Euro übrig sind, beantragte Heiden, diesen Betrag umzuschichten und ebenfalls für den Kauf von Wildbahnreflektoren zu verwenden. "Damit könnten wir einen weiteren Straßenabschnitt sicherer machen", meinte er. Bei den Jagdgenossen stieß der Vorschlag auf einhellige Zustimmung.
40 Fasane haben die Jagdpächter im vergangenen Jahr ausgewildert, hauptsächlich in der Gemarkung Stöckheim. "Wie viel davon sich jetzt noch im Revier befinden, lässt sich allerdings schwer sagen", meinte Hartmut Heiden. Im Herbst sollten noch einmal einige Exemplare des Niederwilds gekauft werden. Allerdings machte der Fuchs diesem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung. "Wir haben keine zu kaufen bekommen, weil die Fasanerie einen Totalausfall hatte", berichtete der Jagdpächter.
Aus den Jagdpachteinnahmen sollen in diesem Jahr 1000 Euro als Zuschuss zur Finanzierung des Jubiläumsbuches "900 Jahre Ahlum" übergeben werden (wir berichteten). Zudem bewilligten die Jagdgenossen 200 Euro für die Organisation einer gemeinsamen Wanderung, die am 28. April stattfinden soll. "Wir wollen mit Revierförsterin Susanne Kalweit durch den Wald laufen, sie wird uns etwas über Waldwirtschaft erzählen und Neuanpflanzungen sowie noch bestehende Eisbruchflächen zeigen", erläuterte Vorstandsmitglied Silke Pieper. Hinterher ist ein gemütlicher Ausklang am Grill geplant, für den die Jäger sorgen wollen.
Wildschäden hatten die Jagdpächter im abgelaufenen Jagdjahr nicht zu verzeichnen. "Und das, obwohl wir viele Raps- und Maisschläge im Revier haben", wunderte sich Hartmut Heiden in seinem Streckenbericht. Grund für den Erfolg war vor allem die intensive Beobachtung und schnelle Rektion der Jäger. So brachten sie bei der Rapsernte in Stöckheim neun Frischlinge an einem Tag zur Strecke. "Nur die Bache konnte entkommen", so Hartmut Heiden.
Mit insgesamt 15 geschossenen Tieren hielt sich die gesamte Schwarzwildstrecke des Jagdjahres allerdings sehr in Grenzen. "Wir sind allerdings nicht die Einzigen, die darüber klagen, dass so wenig Wildschweine da sind. Anderen Revieren geht es genauso", berichtete der Jagdpächter. Besser sah es beim Rehwild aus, wo 20 Böcke und 20 weibliche Tiere zum Abschuss geplant waren. Erstmals seit langer Zeit konnte zudem wieder ein Stück Rotwild gestreckt werden. Der Abschuss des Rotkalbes gelang Jungjäger Andreas Gose.
Beim Damwild stehen ein Hirsch der Klasse 3B, ein Alttier und ein Damkalb zu Buche. Zudem weist die Streckenbilanz der Ahlum-Stöckheimer Jäger im abgelaufenen Jagdjahr vier Marderhunde, vier Füchse, einen Waschbär, zwei Hasen und zwei Elstern auf.
Schwierigkeiten hat die Jagdgenossenschaft mit der Aktualisierung ihrer Übersicht über die Eigentumsverhältnisse im Revier. Grund: Viele Landbesitzer melden sich nicht, wenn sie Flächen dazugekauft oder abgegeben haben. "Wir hatten bei der letzten Versammlung darum gebeten, dass jeder einen aktuellen Grundbuchauszug mitbringt. Doch leider haben nur sehr wenige davon Gebrauch gemacht", bedauerte Vorsitzender Mario Lütkemüller. Er kündigte an, noch einmal Handzettel an die Mitglieder zu verteilen, und bat die Landbesitzer, der Jagdgenossenschaft zu helfen, ihre Unterlagen auf dem aktuellen Stand zu halten.