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Bilanz für Schwiesauer Jagdgenossen Schwarzwild nur bedingt schießen

Von Harald Tüllner 19.03.2013, 01:18

Einen neuen Weg hat die Jagdgenossenschaft Schwiesau mit der Erweiterung der Pächtergemeinschaft eingeschlagen. Während der Jahreshauptversammlung wurden neun weitere Jäger in den Pachtvertrag aufgenommen.

Schwiesau l Im Schwiesauer Fuchsbau stimmten die Mitglieder der Jagdgenossenschaft dafür, dass neben den bisher drei Pächtern weitere neun Jäger in den Pachtvertrag aufgenommen werden. Guido Genze, stellvertretender Vorsitzender, der die Zusammenkunft leitete, erläuterte den Schritt der Pächtergemeinschaft so: "Bisher übten Richard Schramm, Erhard Kopf und Holdreich Ehrecke als Pächtergemeinschaft die Jagd im rund 1300 Hektar umfassenden Jagdgebiet aus. Weitere zehn Jäger mit Begehungsscheinen standen ihnen zur Seite. Diese hatten weitgehend die gleichen Rechte und Pflichten. Allerdings waren sie nicht über die Berufsgenossenschaft versichert." Mit der Aufnahme in den Pachtvertrag wird sich das ändern. Ein Jäger wird weiterhin einen Begehungsschein für die Jagd erhalten.

Zur Verwendung eines geringen Teils der nicht zur Auszahlung kommenden Jagdpacht entschieden die Mitglieder, der Bläsergruppe wie bereits im Vorjahr 80 Euro zu spenden. Ein Jagdgenosse schlug vor, 100 Euro dem Kindergarten zukommen zu lassen. Dort sei neues Spielzeug sehr willkommen. Dieser Vorschlag soll im kommenden Jahr berücksichtigt werden. Drei Jagdhornbläser der Gruppe dankten den Jagdgenossen auf ihre Weise mit Jagdsignalen zu Beginn und zum Ende der Zusammenkunft.

Ein positives Fazit zog Guido Genze für das Jagdjahr 2012/2013. Es seien keine Unfälle und nennenswerte Wildschäden aufgetreten. Auch habe die Berufsgenossenschaft die Hochsitze und Kanzeln im vergangenen Jahr kontrolliert und keine Mängel festgestellt.

Richard Schramm stellte anschließend die Strecke des Jagdjahres vor (siehe Infokasten). Bei den Wildschweinen beschränkten sich die Jäger auf Frischlinge und Überläufer. "Sauen und Keiler kamen nicht zur Strecke", versicherte Richard Schramm.

Die Schwiesauer Jäger beobachteten mehrfach einen Wolf, der sich im Bereich der Hellberge aufhält. Auch die Quarnebecker Weidmänner sind in ihrem Revier dem Wolf schon begegnet, der allerdings sehr scheu ist. Trotzdem beunruhigt dieser das Wild, was den Jägern gar nicht gefällt, wie Genze am Rande bemerkte.

Reno Voigt stellte die Trophäen von Rotwild, Damwild und Böcken vor. Darunter waren auch zwei Trophäen von Muffelwild. Außerdem sprach er über das Niederwild, welches immer seltener wird. "Ein Grund dafür ist die moderne Landwirtschaft. Außerdem konnte sich das Raubwild trotz der Bejagung weiter ausbreiten", erläuterte Voigt. So werden Hasen, Kaninchen, Rebhühner und Fasane kaum noch zu beobachten sein. "Gänse, Enten und Tauben profitieren hingegen. Sie vermehren sich zu nehmend, schätzte der Weidmann ein.