Jübarer Radfahrgruppe erkundete bei sechster Saisontour Hanum / Wolfgang Schulz führte durch seinen Betrieb "Unsere Dörfer können sich überall sehen lassen"
Auf ihrer Tour durch die Ortsteile der Großgemeinde machten die Jübarer Radfahrfreunde am Donnerstag in Hanum Station. Interessenvertreter Wolfgang Schulz führte die Gäste durch das Dorf und zeigte ihnen auch seinen Betrieb.
Hanum l Auch die Regentropfen, die beim Start der sechsten Saisontour am Donnerstagmittag vom Himmel fielen, hielten 21 Jübarer Radfahrfreunde nicht davon ab, in den Sattel zu steigen. "Eine sehr gute Beteiligung", freute sich Gruppenleiter Frank Boy, der sich zusammen mit seinem Radlerrat diesmal den Nachbarort Hanum als Ziel ausgesucht hatte. Schließlich gilt es, nach und nach alle Ortsteile der Großgemeinde Jübar kennenzulernen.
Über Nettgau, Gladdenstedt und den Grenzweg erreichten die Radler das 190-Einwohner-Dorf. Erste Station war der metallverarbeitende Betrieb von Hanums Interessenvertreter Wolfgang Schulz. "Eigentlich nichts Besonderes. Wir machen das, was andere auch machen", zeigte sich der Hanumer bescheiden. Seit 2002 fertigt er in seiner Werkstatt Dreh- und Frästeile für die Automobilindustrie, den Motorenbau und andere Industriezweige. "Von der Schraube über den Flansch bis hin zum nachgebauten Ersatzteil ist alles dabei", berichtete Schulz. Die Aufträge kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus anderen europäischen Ländern wie Schweden, Russland und Rumänien.
Anhand der computergesteuerten Maschinen, die Schulz vorführte, konnten die Radler sehen, wie sich auch diese Branche in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt hat.
Anschließend hieß es wieder die Räder satteln und gemeinsam mit dem Interessenvetreter das Dorf besichtigen. Zunächst ging es zum Ortsausgang in Richtung Haselhorst. Hier zeigte Wolfgang Schulz die Flächen, auf denen ein ortsansässiger Landwirt eine Hähnchenmastanlage mit 80000 Plätzen errichten will. Im Dorf ist das Vorhaben umstritten. "Doch verhindern werden wir es wohl nicht können, solange die Auflagen und Gesetze eingehalten werden", meinte Schulz.
Weiter ging es in den Rundling, in dem auch die Hanumer Kirche steht. "Ein schönes Dorf", staunten die Teilnehmer angesichts der schmucken Häuser und ordentlichen Straßen. Und auch der 2002 sanierte Gemeindesaal, in dem die Radler die Tour bei Bockwurst und kühlen Getränken ausklingen ließen, gefiel. "Zusammen mit der Gaststätte und der ehemaligen LPG-Werkstatt, die zum Raum für kleine Zusammenkünfte umgebaut wurde, ist das der einzige Komplex, der noch der Gemeinde gehört", sagte der Interessenvertreter, der sich dafür aussprach, das in 20 Jahren Geschaffene möglichst auch für die Zukunft zu erhalten. "Die Dörfer unserer Gemeinde können sich überall sehen lassen, alle Bürgermeister haben etwas gemacht und die vergangenen Jahre gut genutzt. Das sollten wir nicht vergessen", so Schulz, der sich für den Besuch der Radler bedankte.