1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Jeder kann bei Gestaltung mitwirken

Wählergemeinschaft Jeder kann bei Gestaltung mitwirken

Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) stellte in Immekath ihre Ziele vor. Sie will nach der Wahl durchstarten.

Von Siegmar Riedel 26.02.2019, 11:00

Immekath l Markige Worte fielen am Sonntagvormittag in der Immekather Gaststätte Zu den Linden. Dort hatte die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) zu einem Informationstreffen eingeladen, um über die Ziele für die Kommunalpolitik nach der Wahl zu sprechen und mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Letztere waren allerdings rar in der Runde.

Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels sprach als Mitglied der UWG darüber, dass noch nicht alle Ziele in der Einheitsgemeinde seit seinem Amtsantritt umgesetzt werden konnten. „Vieles dauert länger als gedacht“, begründete er.

In sechs Schwerpunkte teilt die UWG ihre künftige Arbeit auf: 1. Ausbau der Stadt zu einer familienfreundlichen Kommune, 2. Brandschutz, 3. Infrastruktur, 4. Aufwertung des Ehrenamtes, 5. Arbeit der Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte, 6. Entwicklung des Tourismus. Zum ersten Punkt rechnete Marco Wille den Ausbau der Grundschulen, Horte und Kitas. „Wir wollen die vorhandenen Standorte beibehalten und entwickeln“, erläuterte er. Eine große Rolle dabei spiele die Digitalisierung. Der Kita-Neubau in Kusey sei auf den Weg gebracht, die Genehmigungsverfahren für die Container-Kita in Schwiesau würden laufen. Weitere Punkte seien die Gestaltung der Spielplätze. „Da sind wir in zehn Jahren schon gut vorangekommen“, befand Wille.

Ihren Beitrag wolle die UWG laut Wille auch für die Umgestaltung des Tiergeheges in Klötze leisten, den Erhalt der Säle, Dorfgemeinschaftshäuser und Sportstätten. Erhalten und saniert werden sollen die Freibäder in Klötze und Kunrau. „Beide Bäder sind richtig und wichtig“, bezog Wille eindeutig Stellung für deren Erhalt. „Sie sind auch deshalb wichtig, weil immer weniger Kinder schwimmen können.“ In Kunrau stünde die Beheizung auf dem Plan und die Sanierung der Filteranlage, in Klötze müsse der Kioskturm weg, Nichtschwimmerbereich und großes Becken bedürfen der Sanierung.

Wichtig ist der UWG der Brandschutz. Die Ausstattung der Kameraden soll laufend an den Bedarf und sich ändernde Vorschriften angepasst, Fahrzeuge kontinuierlich beschafft werden – eines soll vielleicht noch 2019 geliefert werden, das zweite 2020.

Um den Aufwand für die Erstausbildung eines Feuerwehrmannes zu reduzieren, schlug Wille vor, diese Ausbildung in die Ortswehren zu bekommen. „Das motiviere vielleicht auch Ältere zur Teilnahme“, sagte Wille, der ebenso die Arbeit mit dem Feuerwehrnachwuchs in den Fokus rückte.

Beim Thema Infrastruktur kam die Sprache auf weitere Baugrundstücke. Um die Bürokratie zu minimieren, solle gleichzeitig die Bauleitplanung für die gesamte Stadt angeschoben werden. Zur Infrastruktur zählt die Digitalisierung, in die auch öffentliche Gebäude mit einbezogen werden sollen. Das sei künftig wichtig für die ärztliche Versorgung auf dem Land – Stichwort Telemedizin.

Aufwerten wollen die UWG-Mitglieder das Ehrenamt, nicht nur in der Feuerwehr, sondern auch bei der Betreuung von Kindern, Senioren, in Vereinen und anderes.

Für die Ortsbürgermeister und ihre Ortschaftsräte soll die finanzielle Ausstattung zur Förderung des dörflichen Lebens erhöht werden. Für die Entwicklung des sanften Tourismus will die UWG das geplante Biosphärenreservat als Chance sehen, um Fördergeld abzuschöpfen. Damit könnten eventuell weitere Radwege gebaut werden, die die Klötzerin Miranda Smit anmahnte.

Der Kunrauer Burkhard Hartmann vermisste in den Zielen die Stabilisierung von Ordnung und Sicherheit. Er machte auf wildes Parken zum Beispiel auf dem Kunrauer Schlossplatz aufmerksam. Auch der sich häufende illegal entsorgte Müll ist ihm ein Dorn im Auge. Der neue Stadtwehrleiter Matthias Veit wünschte sich Unterstützung für die Ortsfeuerwehren nicht nur vom Stadtrat, sondern auch aus den Ortschaftsräten. Als einen Schritt in die richtige Richtung wertete er, dass beide Seiten ins Gespräch kommen.

Dass jeder Bürger die Stadt mit verändern kann, betonte abschließend Marco Wille: „Wir sind die Stadt, nicht die Mitarbeiter der Verwaltung.“