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Weihnachtsbaum Klötzer Hemlocktanne ziert bald Berlin

Nahe Klötze wurde der Weihnachtsbaum für das Berliner Bundesratsgebäude geschlagen: Dort ist Ministerpräsident Reiner Haseloff derzeit Chef.

Von Henning Lehmann 18.11.2020, 05:00

Klötze l Hans-Georg Stegert ist seit mehr als 40 Jahren Forstarbeiter mit Leib und Seele. Mit seiner ganzen Routine fällte er gestern Vormittag mit der Motorsäge im Klötzer Landesforstwald die mehr als zehn Meter große und etwa 20 Jahre alte, nicht alltägliche Hemlocktanne. Der Baum wird ab kommenden Sonnabend, 21. November, vor dem Bundesratsgebäude an der Leipziger Straße im Herzen Berlins stehen. Denn Sachsen-Anhalt muss in diesem Jahr den Weihnachtsbaum vor dem historischen Haus in der Nähe des Potsdamer Platzes stellen, da Ministerpräsident Reiner Haseloff seit 1. November den Vorsitz im Bundesrat für ein Jahr inne hat.

Die Entscheidung, den Berlin-Baum aus dem Klötzer Landesforstwald zu nehmen, fiel in der Magdeburger Staatskanzlei. Aus diesem Grund wohnte auch der Referent Thoralf Toepel gemeinsam mit dem Klötzer Revierförster Dietmar Schulze der aufwendigen Fällung bei.

Neben den Mitarbeitern des Landesforstbetriebes Altmark aus dem Revier Klötze waren auch Ehrenamtliche der THW- Ortsverbände Salzwedel, Stendal, Staßfurt und Magdeburg vor Ort und unterstützten das Baumschlagen mit einem Tieflader sowie einem Kran und einem Hubsteiger.

Dabei verlief alles reibungslos und ohne Zwischenfälle. Vor Ort sägte Hans-Georg Stegert den Baum auf eine Länge von 9,80 Meter, weil die Tanne ansonsten nicht auf den THW-Tieflader gepasst hätte. Zudem sollte er auch nicht größer als zehn Meter sein. Vorschrift ist eben Vorschrift.

Nach der Verladung brachten die THW-Ehrenamtlichen die Hemlocktranne nach Staßfurt. Von dort aus wird der Klötzer Weihnachtsbaum am kommenden Sonnabend um 4 Uhr mit dem Tieflader in die Bundeshauptstadt gebracht und vor dem Bundesratsgebäude aufgestellt. Bis nach Weihnachten können sich die Berliner und ihre Gäste an der Hemlocktanne aus der westlichen Altmark erfreuen.

Wie Hans-Georg Stegert und Dietmar Schulze informierten, ist die Hemlocktanne in der Region äußerst selten, in den Wäldern also kaum zu finden. Sie stammt aus Westamerika. Im Klötzer Landeswald stehen einige Exemplare davon. Der Baum gehört zu den Kieferngewächsen und ist immer grün. Zu den besonderen Eigenschaften zählt die lange Lebensdauer. Nicht ungewöhnlich ist dabei ein Bestand von mehr als 1000 Jahren. In Berlin wird die altmärkische Hemlocktanne allerdings nur etwa acht Wochen vor dem Bundesratsgebäude stehen.