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Angelvereins-Vorsitzender Steffen Lachmann: Hoffen auf Lösung des Problems nach Untersuchung Zu wenig Sauerstoff für große Fische

Von Gundi Neuschulz 02.07.2011, 04:37

Das Problem besteht schon lange. Jetzt ist der erste Schritt zu einer Lösung getan. Mitarbeiter des Binnenfischereiinstitutes in Potsdam untersuchten Gräben in der Region, die der Angelverein Oebisfelde und Umgebung gepachtet hat. Sie wollen herausfinden, warum es in den betreffenden Gewässern keine großen Fische mehr gibt.

Oebisfelde. Fischereibiologe Christian Lewin und sein Kollege Frank Weichler waren am Donnerstag mit Achim Weber vom Naturpark Drömling und Steffen Lachmann, dem Vorsitzenden des Angelvereins Oebisfelde und Umgebung, in der Region unterwegs. An vier Gräben wurde die Wasserqualität untersucht und ein Kontrollfischen durchgeführt. "Wir wollen herausfinden, warum es in zwei Peistengräben, im Niendorfer und im Köckter Graben kaum noch große Fische gibt", erklärte Lachmann.

Im Vorfeld der Untersuchungen am Donnerstag hatte es bereits viele Gespräche gegeben. So konnte geklärt werden, dass die Kosten der Untersuchungen vom Landesanglerverband und vom Landesumweltamt getragen werden, erklärte Lachmann. Bereits im vergangenen Jahr habe er diesbezüglich auch mit verschiedenen Landtagsabgeordneten gesprochen, so Lachmann. "Ganz wichtig sind natürlich auch die Absprachen mit der Naturparkverwaltung. Von dort muss schließlich die Genehmigung kommen, dass wir hier tätig werden dürfen", betonte er. Das habe gut geklappt. Achim Weber hat die Männer vom Potsdamer Binnenfischereiinstitut gemeinsam mit ihm begleitet.

Mit einem Elektrofischgerät kontrollierten die Männer stichpunktartig den Fischbestand in den betreffenden Gewässern. Auch Wasserproben wurden genommen. Dabei, so Lachmann, sei unter anderem ein Sauerstoffgehalt von 3,5 Prozent gemessen worden. Und der reiche seiner Meinung nach für große Fische zum Leben nicht aus. Das bestätigte seiner Ansicht nach auch der beim Elektrofischen festgestellte Fischbestand. Am Peistengraben wurden drei Fische gefangen und vermessen, darunter ein 23 Zentimeter langer Schlammpeitzker. "Diese Art steht auf der roten Liste und ist vom Aussterben bedroht", so Lachmann. Im Niendorfer Graben wurden einige Bitterlinge gesichtet, die ebenfalls vom Aussterben bedroht sind, außerdem eine kleine Karausche von sieben Zentimetern Länge und eine Plötze. Der Köckter Graben sei so verkrautet gewesen, dass ein Kontrollfischen kaum möglich war, erklärte Lachmann. Er persönlich kann sich vorstellen, dass die Schlammtiefe von teilweise einem Meter dazu beitrage, dass der Sauerstoffgehalt in den Gräben so gering sei.

"Es stehen nun noch einige Untersuchungen aus. Wir hoffen, dass wir am Ende des Sommers die endgültige Auswertung und damit hoffentlich auch eine Lösung des Problems haben", betonte Lachmann.