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1. FC Magdeburg Denis Wolf: Vom Sorgenkind zum neuen Hoffnungsträger

10.08.2010, 04:20

Lange hatte Denis Wolf dem Fußball-Regionalligisten 1. FC Magdeburg eher Kummer bereitet. Aufgrund seiner komplizierten Knieverletzung kam der Ex-Erfurter 2009/10 kaum in Tritt, bestritt nur vier Spiele über 90 Minuten. Das ist in dieser Saison anders. Ganz anders sogar. Denn Wolf ist nicht nur wieder fit, er macht auch Tore – sechs in der Vorbereitung und jetzt zwei beim Punktspielstart in Lübeck.

Lübeck/Magdeburg. "Wir wollten etwas mitnehmen, auch ein 0:0 hätte mir persönlich schon gereicht. So war‘s natürlich ein Super-Einstand, davon kann man nur träumen", strahlte Wolf nach seinen beiden sehenswerten Toren auf der Lübecker Lohmühle, die für einen stürmisch gefeierten 2:0-Auswärtssieg und (zusammen mit Eintracht Braunschweig II) für die Tabellenführung gesorgt hatten. Und das trotz einer Verrenkung im Nackenwirbelbereich, die er sich bei Sprinttests zugezogen hatte: "Das ist nicht ohne, nachts habe ich immer noch Schmerzen, aber in einem solchen Spiel ist soviel Adrenalin drin, da denkt man nicht daran und spürt es auch nicht."

In der 63. Minute hatte der 27-Jährige eine gut getimte Georgi-Flanke per Kopf verwandelt, dann ein Solo erfolgreich abgeschlossen (74.). "Wir wissen, was wir an ihm haben", betonte Trainer Ruud Kaiser und bezog Maik Georgi ausdrücklich in sein Lob mit ein: "Ganz stark, wie er das 1:0 vorbereitet hat."

Auffällig, dass Wolf in jüngster Zeit häufig mit dem Kopf getroffen hat. "So ungewöhnlich finde ich das gar nicht, schon in der Jugend hat‘s oft geklappt", blickte er zurück.

Dabei schien die Sturmbesetzung in Lübeck mit dem gebürtigen Hannoveraner im Zentrum auf eine Notlösung hinauszulaufen, denn Marko Verkic fehlte die Durchschlagskraft und Eddy Vorm nach seiner Zwangspause (Oberschenkelzerrung) noch die Spritzigkeit. So entschied sich Kaiser, Georgi auf die rechte Außenbahn und Wolf in die Spitze zu beordern (55.). Ein Glücksgriff, wie sich bald herausstellte. Auf Georgis Schnelligkeit war die Lübecker Abwehr nicht vorbereitet – der Anfang vom Ende. "Es stimmt schon, dass ich mich wohler fühle, wenn ich über außen kommen kann", räumte Wolf ein und ergänzte: "Aber auch diese Variante haben wir ja schon getestet, so zum Beispiel in Bielefeld. Und ich denke, auch im Zentrum kann ich einiges bewirken."

Den Dreier im hohen Norden stufte Wolf auch deswegen so hoch ein, "weil ich überzeugt davon bin, dass an der Lohmühle noch viele Teams Probleme bekommen werden. Vielleicht spielt Lübeck nicht ganz oben mit, eine Macht im eigenen Stadion werden sie auf jeden Fall."

Und was bedeutet der FCM-Sieg für das erste Heimspiel gegen den HSV II am 22. August? Wolf: "Die Erwartungshaltung bei den Fans ist natürlich gestiegen. Aber ich finde es gut. Genau das wollten wir doch." Und: "Innerhalb der Mannschaft bricht sicher keine Euphorie aus. Für uns war es ein toller Auftakt – nicht mehr und nicht weniger."