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Kampf gegen Kitaplatzmangel trägt erste Früchte / Einrichtung in der Viktor-Jara-Straße renoviert und erweitert 104 Kinder finden einen neuen "Schlupfwinkel"

Von Stefan Harter 04.09.2012, 05:20

Mit viel Eigeninitiative und Engagement konnte die Kita "Schlupfwinkel" in den vergangenen Monaten erweitert werden. Ab heute stehen 104 zusätzliche Kita-Plätze zur Verfügung. Gestern war offizielle Eröffnung.

NeustädterSee l Tierisch wird es ab heute in der Kita "Schlupfwinkel" in der Viktor-Jara-Straße, wenn kleine "Grashüpfer" und "Biber" erstmals die neuen Räume der Einrichtung des Kinderbildungswerks Magdeburg e.V. erobern. Zehn statt wie bisher fünf Gruppen gibt es jetzt, 104 Kinder können ab sofort zusätzlich betreut werden (32 Krippen- und 72 Kindergartenplätze). Erfreuliche Folge: Neun Erzieher wurden angestellt.

"Nur 226 Tage hatte es vom Antrag zur Erweiterung bis zur heutigen Eröffnung gedauert", erklärte Silvia Reichelt, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins. Zu verdanken sei dies vor allem dem Erzieherteam und den vielen freiwilligen Helfern, die sich in ihrer Freizeit in Maler, Fensterputzer und Einkäufer verwandelten. Über 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind in die Blitz-Renovierung gesteckt worden, rechnete sie anerkennend vor.

Die eine Hälfte der Kita war von der Stadt bereits aufgegeben und wurde zuletzt nur als Ausweichquartier für die Kita "Bördebogen" während deren Sanierung genutzt. Doch als Anfang des Jahres der Kitaplatzmangel für Schlagzeilen sorgte und der Oberbürgermeister die Angelegenheit zur Chefsache erklärte, war "Nord 1", wie die Einrichtung bei der Eröffnung in den 1970er noch hieß, wieder gefragt.

Eine die "vom ersten Baustein" an dabei ist, leitet heute den "Schlupfwinkel". Ursula Limpert erinnerte in ihrer Rede an die Mühen der vergangenen Monate. Neue Fenster wurden eingebaut, die Bäder vom Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement hergerichtet. Neue Spielgeräte im Innen- und Außenbereich laden zum Toben ein.

Im Verbindungsgang dokumentieren viele Fotos die Veränderungen. Rostige Rohre, herabhängender Putz und jahrzehntealte Badarmaturen gehören der Vergangenheit an. Die Bauarbeiter hätten angesichts des baulichen Zustands öfters mit dem Kopf geschüttelt, erzählt eine Mitarbeiterin. "Für unsere Kinder war das Leben auf einer Baustelle aber das Erlebnis schlechthin", erzählt Ursula Limpert. Denn alle Arbeiten wurden bei laufendem Kita-Betrieb vorgenommen. Schließlich wollte man wartenden Eltern schnell einen Platz anbieten.

Oberbürgermeister Lutz Trümper war deshalb besonders erfreut, an der Eröffnung teilzunehmen. Denn wie er am Rande durchblicken ließ, geht es bis Jahresfrist im gleichen Eiltempo weiter. 500 Kinder sollen bis zum Jahresende einen neuen Kitaplatz in der Stadt finden können, bis 2014 sollen es dann insgesamt um die 10000 Plätze sein (Stand heute: ca. 9200). In seiner heutigen Dienstberatung wird es dazu eine Beschlussvorlage geben, erklärte er. So soll u.a. das Schulgebäude des ehemaligen Humboldt-Gymnasiums als längerfristiges Übergangsquartier hergerichtet werden.