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Investor Dritter Anlauf für Klinikverkauf

Neuer Anlauf für das Altstadt-Krankenhaus in der Landeshauptstadt: Eine Magdeburger Gesellschaft will den Komplex kaufen.

Von Stefan Harter 18.05.2016, 01:01

Magdeburg l Erst auf der Juni-Sitzung des Magdeburger Stadtrates wird über den Verkaufsbeschluss abgestimmt. Doch bereits jetzt liegen die Unterlagen der Volksstimme vor. Demnach soll das Areal des früheren Altstadt-Krankenhauses direkt nach der Ratsentscheidung in den Besitz einer neu zu gründenden Gesellschaft übergehen.

Dahinter steckt ein Magdeburger Unternehmen, das bereits mehrere Bauprojekte in der Stadt realisiert hat. Dessen Geschäftsführer bestätigt auf Volksstimme-Nachfrage das Kaufinteresse, will sich derzeit aber mit Verweis auf den ausstehenden Beschluss nicht öffentlich dazu äußern.

Das Konzept des potenziellen Käufers sieht die denkmalgerechte Sanierung der meisten Gebäude vor. Flächen für Büros und Dienstleistungsgewerbe sowie barrierefreies Wohnen sind geplant, ebenso die Unterbringung von Hotel- und Gastronomiebereichen bzw. Studentenwohnungen. Verhandlungen mit potenziellen Mietern laufen bereits. Selbst eine Ausstellung zur Geschichte des Altstadt-Krankenhauses ist angedacht. Der Mietvertrag für die dort noch befindliche Rettungsstelle der Malteser wird beim Kauf übernommen. Der Standort des Notarzteinsatzfahrzeuges soll im besten Fall in das Konzept integriert werden.

Der Kaufpreis für das fast 17.000 Quadratmeter große Areal zwischen Otto-von-Guericke-Straße und Max-Otten-Straße liegt im unteren Millionenbereich und entspricht den Angeboten der vorigen Interessenten. Die Investitionen sollen in den zweistelligen Millionenbereich gehen. Bis voraussichtlich 2023 soll der gesamte Umbau abgeschlossen werden.

„Das Projekt würde sich städtebaulich einfügen und das Umfeld positiv prägen“, lautet das Urteil der Stadtverwaltung.Die Suche nach einem Investor mit tragfähigem Konzept für eine Immobilie dieser Größenordnung mitten im Stadtzentrum sei „schwierig“ gewesen. Da ein weiterer Leerstand des Altstadt-Krankenhauses unweigerlich zum Wertverlust führen würde, empfiehlt die Verwaltung den Stadträten die Zustimmung zum Verkauf. Folgen sie dieser Empfehlung, soll noch dieses Jahr der erste Bauantrag gestellt werden.

Es ist bereits der dritte Anlauf der Stadt, den Komplex zu verkaufen. Zuvor war er u. a. als neuer Standort der Polizeidirektion im Gespräch gewesen. Doch Ende 2013 nahm das Land schließlich Abstand von der Idee, obwohl die Verhandlungen mit der Stadt weit gediehen waren. Mittlerweile wird als Ersatz für das marode Dienstgebäude an der Hallischen Straße ein Komplex an der Halberstädter Straße saniert.

Im Juni 2014 erfolgte daraufhin, ebenfalls auf Beschluss des Stadtrates, der Verkauf an eine Projektgesellschaft. Ein „Büro-, Bildungs-, Wohn- und Verwaltungsstandort“ sollte entwickelt werden. Doch wie die Stadtverwaltung jetzt in der nicht-öffentlichen Beschlussvorlage erklärt, trat die Gesellschaft mittlerweile vom Kauf zurück. Der vertraglich vereinbarte Termin zur Kaufpreiszahlung war mehrfach verschoben worden. Einer weiteren Verlängerung wollte die Verwaltung nicht zustimmen.