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Wirtschaft Alexmenü in Magdeburg baut für einen Neustart nach dem Brand

Bei einem Großbrand 2020 wurde die Produktion von Alexmenü in Magdeburg zerstört. Trotz aller Probleme wurde eine preisgekrönte Konserve mit Wildragout entwickelt.

Von Martin Rieß 15.06.2021, 00:27
Christine Braunert, Projektleiterin "Kulinarische Sterne" bei der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, sowie Geschäftsführerin Alexandra Krotki und Sebastian Neumann von Alexmenü beim Termin am firmeneigenen Verkaufsfahrzeug in Magdeburg.
Christine Braunert, Projektleiterin "Kulinarische Sterne" bei der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, sowie Geschäftsführerin Alexandra Krotki und Sebastian Neumann von Alexmenü beim Termin am firmeneigenen Verkaufsfahrzeug in Magdeburg. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Freudige Stimmung auf dem Hof von Alexmenü in der Parchauer Straße 1B: Um den Verkaufswagen des Anbieters von Gemeinschaftsessen zum Beispiel für Kitas und Schulen sind Tische aufgebaut, die Fahne des Wettbewerbs „Kulinarisches Sachsen-Anhalt 2021“ flattert im Wind. In der Kategorie „Feinkost und Konserven“ hat das Magdeburger Familienunternehmen mit seinem Wildragout mit Sauerkirschen gewonnen. Geschäftsführerin Alexandra Krotki bekommt am 14. Juni gemeinsam mit dem Entwickler des Produkts, Sebastian Neumann, die Urkunde überreicht.

Dies alles in einer Zeit, die für das Unternehmen schwer ist. Nicht allein, dass Kita- und Schulschließungen der vergangenen Monate dem Anbieter für Gemeinschaftsverpflegung die Suppe versalzen haben. Vielmehr arbeiten die 160 Mitarbeiter seit Monaten in einem Provisorium. Der Grund: Am Ostermontag vergangenen Jahres hat ein Feuer die Produktionsstätte von Alexmenü zerstört. Dementsprechend bestimmen auf dem Firmengelände Zelte, Container und inzwischen auch Baufahrzeuge das Bild. Alexandra Krotki sagt: „Für mich stand damals fest, dass wir wieder neu anfangen werden.“

Neuanfang nach Großbrand im April 2020

Und ein Neuanfang ist es tatsächlich. Denn von der alten Ausstattung kann nichts mehr verwendet werden. Sogar die Hälfte der Zwischendecken muss herausgerissen werden. Vergleichsweise unbeschadet überstanden haben den Brand nur die Außenmauern. Nach Monate währenden Vorbereitungen können nun endlich die Bauarbeiten beginnen, vermeldet Alexandra Krotki. „Das war eine sehr anstrengende Zeit, und auch die kommenden Monate werden anstrengend.“ Schon nach dem Brand habe sich gezeigt, dass das Familienunternehmen auf die eigenen Mitarbeiter, auf Partner und auf Behörden bauen konnte. „Da nun aber ein Schritt bei der Vorbereitung auf dem anderen aufbaut, dauert so ein Neustart eben sehr lang.“

Die Unternehmerin hofft, dass die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sind. „Aber das ist eine sehr optimistische Prognose, das weiß ich selber genau“, sagt sie.

Projekt zur Erweiterung wurde verschoben

Mit dem Neustart nach dem Brand, der auf einen technischen Defekt zurückzuführen war, werden Baukapazitäten gebunden, die womöglich ansonsten in ein anderes Vorhaben des Unternehmens geflossen wären: An das Bestandsgebäude sollte noch ein viergeschossiger Anbau hinzugefügt werden. Ziel war, noch mehr regionale Produkte verarbeiten zu können. „Dieses Projekt haben wir jetzt aber erst einmal verschoben“, berichtet die Alexmenü-Gründerin Alexandra Krotki weiter.

Dabei hatte dieses Vorhaben dem Produzenten von Gemeinschaftsverpflegung sogar in der Not geholfen: Die Fläche für das Provisorium war vorhanden, so dass die Produktion sofort wieder aufgebaut werden konnte. „Am ersten Tag nach dem Brand haben wir für 7000 Portionen Kartoffelsalat die Kartoffeln per Hand schälen müssen - zwei Wochen später hatten wir wieder unser gewohntes Angebot mit warmen Mahlzeiten“, erinnert sich Sebastian Neumann.

Trotz aller Schwierigkeiten hat er gemeinsam mit einem Team aus Küchenmitarbeitern und Ernährungsexperten das nun preisgekrönte Gericht entwickelt, über das es seitens der Jury hieß: „Die Pilze würzig-saftig, das Fleisch butterzart. Das Ragout überzeugt mit bestem Wild aus dem Magdeburger Umland und feiner Sauerkirschnote.“ Den Erfolg möchte Sebastian Neumann auch als Anerkennung von den Menschen, die bei Alexmenü arbeiten, und für das Engagement von Alexandra Krotki verstanden wissen.