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Traditionsdampfer an der Sternbrücke zurzeit geschlossen / Restaurierung soll weitergehen Alle Mann von Bord: "Württemberg" zwar geschlossen, aber nicht ohne "Mannschaft"

Von Peter Ließmann 22.03.2013, 02:17

Winterruhe auf der "Württemberg", auch ist die Gastronomie wegen eines Wasserschadens geschlossen. Zahlreiche Magdeburger machen sich darum Sorgen um das Traditionsschiff. "Wir kämpfen weiter um das Schiff", sagt dagegen Uwe Bunk vom "Club der Dampferfreunde".

Werder l Volksstimme-Leser Werner Braunsdorf joggt regelmäßig im Stadtpark und kommt dabei immer auch an der "Württemberg" vorbei. In keinem guten Zustand sei das Traditionsschiff, auch sei es bis April wegen eines Wasserschadens geschlossen. Und auch der Elbschifferverein, der viele Jahre die Württemberg gepflegt und dort ein Museum unterhalten hatte, betrachtet den äußerlichen Zustand des Schiffs mit etwas Sorge, sagte Dieter Gartmann, Ehrenvorsitzender des Vereins.

"Ich kann verstehen, dass die Magdeburger sich an einigen Dingen, die zurzeit an der Württemberg zu sehen sind, stoßen", sagt Uwe Bunk vom "Club der Dampferfreunde" und erklärter Württemberg-Fan. Zum Beispiel der Rost an einigen Aufbauten. "Aber vernachlässigt wird das Schiff auf keinen Fall."

Im Gegenteil. Die Freunde der "Württemberg" seien auch weiterhin mit viel Enthusiasmus bei der Sache, nur sei es wirklich sehr schwierig, den Dampfer, der immerhin über 100 Jahre alt sei, in Schuss zu halten. Und damit meint Bunk nicht etwa einfach "einen Topf Farbe kaufen und los", sondern die fachgerechte Pflege dieses technischen Denkmals. "Wir wollen bei Restaurierungen immer eine grundsätzliche Lösung, die dann auch 20 oder 30 Jahre Bestand hat", sagt Bunk. Dabei arbeite man eng mit der zuständigen Denkmalpflege zusammen.

Viele wichtige Projekte habe man an der Württemberg bereits erfolgreich umsetzen können. Dazu gehörten beispielsweise der Einbau eines neuen Bugspriets (Stange an der Spitze des Schiffs), die Restaurierung der Radkästen und des Steuerhauses. Auch wurde rund um das Schiff eine Drainage gelegt, damit Regenwasser abfließen könne. Sehr wichtig sei gewesen, die Württemberg zum Teil einzuzäunen. "Wir haben immer wieder mit Vandalismus und Diebstählen von Teilen und Dekorationen zu kämpfen", sagt Uwe Bunk.

Es koste aber sehr viel Kraft und vor allem auch viel Geld, so ein technisches Denkmal zu pflegen. "Dabei müssen wir dann natürlich unsere Kräfte bündeln und sehr gezielt einsetzen." Man habe zwar auch Sponsoren gefunden, die das Traditionsschiff unterstützten, aber da jede Instandsetzung am Schiff, solle sie richtig ausgeführt werden, sehr kostspielig sei, dauere es seine Zeit, bis der Dampfer von Bug bis Heck fertig sei. "Wir können die Magdeburger dafür nur um etwas Geduld bitten, aber wir sind weiterhin mit Herzblut bei der Sache", sagt Uwe Bunk.

Als Nächstes stehen Lackarbeiten auf dem Programm der Dampferfreunde. "Wir werden als Erstes eine ganze Reihe von Farbanstrichen aufrauen und auch Rost entfernen", so Uwe Bunk. Dann könne man auch wieder sehen, dass etwas passiere und die Pflege des Schiffs weitergehe.

In diesem Zusammenhang lobt Bunk die gute Zusammenarbeit mit dem Gastronomen der Württemberg, Honsa Lange. Auch er habe ein großes Herz für den Dampfer und trage alles mit, was der Club der Dampferfreunde umsetzen wolle. Geschlossen sei die "Württemberg" zurzeit, da es im Gastronomiebereich einen Wasserrohrbruch gegeben habe. Die entstandenen Schäden könnten nur bei wärmerem Wetter repariert werden.