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Alt-Olvenstedt Streit um Nachtwächtergang in Magdeburg

Warum eine schmale Gasse in Alt-Olvenstedt in Magdeburg zum Streitpunkt wird.

Von Christina Bendigs 29.10.2020, 00:01

Magdeburg l Die Bürger, die sich während der Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe Alt-Olvenstedt in Magdeburg zu Wort meldeten, sehen im Nachtwächtergang in Alt-Olvenstedt eine historische Anlage, die nicht verschwinden dürfe. Der Eigentümer zweier Grundstücke aber hat beantragt, den Weg zu verlegen, um seine beiden Grundstücke zusammenführen zu können.

Für einige Bürger aus Alt-Olvenstedt ist das ein Ärgernis. Es sei der letzte Nachtwächtergang der Stadt, begrenzt von einer historischen Mauer. Dieser Gang müsse erhalten bleiben, machte etwa Kristine Bollmann als alteingesessene Olvenstedterin noch einmal deutlich und erntete zustimmendes Nicken von weiteren Bürgern.

Das Thema war bereits im Bauauschuss diskutiert worden. Der wollte sich aber nicht zu der Thematik entscheiden, ohne nicht die Gegebenheiten vor Ort gesehen zu haben. Deshalb war das Thema verschoben worden. Wie Roland Zander als Stadtrat und Mitglied des Bauausschusses während der Sitzung der Gemeinwesenarbeitsgruppe erläuterte, wollten sich die Mitglieder des Bauausschusses zunächst vor Ort ein Bild machen. Der Antrag sei relativ unkonkret gehalten. Am Donnerstag steht das Thema wieder auf der Tagesordnung des Bauausschusses.

Und Zander sagte vorausblickend: „Wir werden nicht zustimmen, dass dieser Gang wegkommt.“ Abzuwägen sei hier, ob das persönliche Thema der Grundstückseigentümer im Vordergrund steht oder der Gang für den historisch gewachsenen Ortskern ein wichtiges Merkmal sei.

Die Verwaltung schreibt in der Begründung zur Bebauungsplanänderung ebenfalls, dass der Nachtwächtergang als historische Wegeführung zwingend beizubehalten sei. Mehrere Anträge, die der Grundstückseigentümer dazu bei der Stadt schon eingereicht hatte, seien daher auch konsequent abgelehnt worden. „Um jedoch beiden Interessen langfristig nachzukommen, soll die Wegeführung innerhalb des Grundstücks „Am Freihof 9“ verschoben und dabei gleichzeitig beibehalten werden.

Als Voraussetzung für die Umsetzung müssten im Vorfeld zwei marode Bestandsgebäude des Grundstücks „Am Freihof 9“ vom Eigentümer abgerissen werden.

Die Sitzung des Bauauschusses ist öffentlich. Sie beginnt um 16 Uhr in der Mensa des Baudezernates an der Steinkuhle. Der Bauauschuss gibt jedoch nur eine Empfehlung ab. Verbindlichen Charakter hat erst der Beschluss durch den Stadtrat.