Bauarbeiten Alte Magdeburger Schule weicht neuer Kita
Am Salbker Turm in Magdeburg wird eine Kita gebaut. Dafür muss das alte Schulgebäude weichen.
Magdeburg l Am 4. Oktober 2017 soll die Entkernung des alten Schulgebäudes zu Füßen des Salbker Wasserturms in Magdeburg beginnen, das Gebäude anschließend abgerissen werden.
Der Grund: „Die Fläche wird als Außengelände für die neue Kindertagesstätte hier im Turmpark benötigt“, so Heinz Ulrich, Chef des Kommunalen Gebäudemanagements der Stadt Magdeburg, bei einem Ortstermin. An der Straße Alt Salbke an der Zufahrt zum Wasserturm will Magdeburg mit dem Neubau dringend benötigte Kita-Plätze schaffen.
Unterdessen kündigt sich parallel zur Entkernung und zu den weiteren Vorarbeiten für den Abriss auch eine Umweltprüfung an, erklärte Günter Döbbel, Bauleiter vom Unternehmen Industriebau Wernigerode. Dieses baut die neue Kindereinrichtung in Salbke und koordiniert entsprechend auch den Abriss.
Mit den Kontrollen sollen unter anderem mögliche Fledermausquartiere auf dem seit Jahren ungenutzten Schulgelände aufgespürt werden.
Wie inzwischen außerdem bekannt wurde, sollen zwei Bäume auf dem künftigen Kita-Außengelände aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Entsprechende Anträge sollen nach Untersuchungen in den zurückliegenden Wochen gestellt werden, hieß es.
Dem seit Wochen schwelenden Zwist zwischen dem Betreiberverein des Kulturzentrums im Turmpark und der Stadt Magdeburg geben die Abrisspläne weitere Nahrung.
Vorläufiger Höhepunkt des Streits war Ende August 2017 die drohende Absage der Magdeburger Kunstmesse „Kunstmitte“ durch den Verein. Wenige Tage vor der Eröffnung wurden die Bauarbeiten für die Kita im Park gestartet. Dieser war aber Bestandteil des Ausstellungskonzeptes rund um den Wasserturm.
In letzter Minute rettete ein Baustopp für die Messetage die für den Verein immens wichtige Veranstaltung. Zuvor hatte der H2O-Turmparkverein bereits die Fällung von 14 Bäumen auf dem Areal der künftigen Kita in einem offenen Brief mit scharfen Worten kritisiert und unter anderem von „gedankenlosen Schreibtischtätern“ gesprochen.
Damit werde in ein „historisch gewachsenes“ Ensemble eingegriffen. Dabei habe aus Sicht der Kulturschaffenden mit der alten Berufsschule eine Alternative bestanden. Dem widersprach KGM-Chef Ulrich jedoch entschieden. Die Stadt Magdeburg hatte sich aus Kostengründen an mehreren Standorten statt der Ertüchtigung alter Gebäude für Neubauten entschieden.
Mit dem Abriss der alten Schule, die das Veranstaltungsareal bisher abschirmte, sehen die Kulturschaffenden mit Blick auf die umliegende Bebauung weitere Probleme auf ihr Veranstaltungszentrum zukommen. Weiterer großer Streitpunkt ist der geplante zweispurige Ausbau der Zufahrtsstraße zur Kita und zum Turmpark mit Gehweg und Wendehammer. Dies sei „überdimensioniert“ und erfordere weitere Baumfällungen, so der Turmparkverein.
Der KGM-Chef ließ keinen Zweifel daran, dass die Straße kommt. Gebaut werde nach den Mindestanforderungen. Er zeigte sich überzeugt, die Neugestaltung werde sich künftig auch für das Kulturzentrum positiv auswirken.