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Altstadt  Rosen für Reformator in Magdeburg

Das Kirchenumfeld an der Neustädter Straße in der Magdeburger Altstadt soll neu gestaltet werden - auch mit einem Rosengarten für Luther.

Von Stefan Harter 13.10.2020, 01:01

Magdeburg l Das frühere Fischertor, einst Zugang in der Magdeburger Stadtmauer, soll wieder auferstehen. Neben dem wieder aufgebauten Lutherturm soll ein gleichnamiger Rosengarten in Erinnerung an den Reformator blühen. Über einen Aufzug beziehungsweise eine breite Treppe gelangen dort auch künftig die Touristen zu den höher gelegenen „Ökumenischen Höfen“. So sieht es zumindest der Plan der Stadtverwaltung für den Bereich rund um die St.-Petri-Kirche und die Wallonerkirche vor. Im Dezember soll der Stadtrat dem Vorhaben per Grundsatzbeschluss grünes Licht geben.

Anlass der Planungen ist die von der katholischen und evangelischen Gemeinde gemeinsam angestoßene Gestaltung des Bereiches zwischen den beiden Kirchen. Bis 2025 soll dabei das gesamte Areal umgestaltet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ein Punkt ist dabei auch das neue Kloster für den Prämonstratenserorden, das im Bereich der alten Stadtmauer gebaut wird. Direkt daneben soll der ehemalige Lutherturm wieder aufgebaut werden und gleichzeitig der Zugang zu den „Ökumenischen Höfen“ angelegt werden. „Er soll sich als neues Element an historischer Stelle in die Linie der bestehenden Türme einfügen“, erklärt Freiraumplanerin Daniela Süßmann in ihrem Bericht.

„Wegen dieses Zugangs ist dieser Rahmenplan so wichtig für unser Projekt“, sagt Pater Clemens vom Prämonstratenserorden. Der Klosterbau liegt längst nicht mehr im Zeitplan, weil ein archäologischer Fund umfangreiche Neuplanungen zur Folge hatte. Die „romanische Stube“ soll nun auch zugänglich gemacht werden. Zusammen mit diesem ungeplanten Fund sollen die „Ökumenischen Höfe“ zu einem neuen, touristischen Höhepunkt für Magdeburg und ein neues Stück der „Straße der Romanik“ werden.

Zentrales Ziel sei es, „dieses kulturhistorisch bedeutsame Kleinod in die Umgebung einzubinden und dabei die historische Stadtsilhouette und Stadtmauer denkmalgerecht zu berücksichtigen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Für die erwarteten Besucherzahlen soll auch der bestehende Parkplatz am Schleinufer umgestaltet und auf 49 Stellplätze erweitert werden.

Neue Wege für Fußgänger und Radfahrer sind ebenso geplant, wie die Neugestaltung der Grünflächen und das Pflanzen neuer Bäume. Der Schwerpunkt liege dabei auf dem Gebiet zwischen Knochenhauerufer, Altes Fischer-ufer bis zur Fußgängerbrücke zum Petriförder. Außerdem ist ein Informationssystem mit Infopunkten für Besucher der Stadt vorgesehen.

Im Lageplan von 1631 sei noch der Zugang in die Stadt durch das Fischertor erkennbar, berichtet Daniela Süßmann. Sie schlägt vor, es als „besondere Attraktion“ an seinem ursprünglichen Standort wieder erlebbar zu machen. Möglich sei die Herstellung eines Heckentores oder einer Metallrahmenkonstruktion, so die Freiraumplanerin.

Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten von circa 600.000 Euro für die Umsetzung der Gestaltungsideen. Das Geld soll dabei aus dem neuen Förderprogramm „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ kommen.