1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Am Breiten Weg in Magdeburg entsteht ein „Internationales Haus“

Stadtentwicklung Am Breiten Weg in Magdeburg entsteht ein „Internationales Haus“

Im Nordabschnitt des Breiten Wegs laufen derzeit Abrissarbeiten. In einen geplanten Neubau ziehen Bürgerbüro, Ausländerbehörde und Willkommenszentrum für ausländische Studierende ein.

Von Stefan Harter 05.10.2021, 19:33
Im Nordabschnitt des Breiten Wegs in Magdeburg laufen Abrissarbeiten.
Im Nordabschnitt des Breiten Wegs in Magdeburg laufen Abrissarbeiten. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - „Ein weiteres Puzzlestück für die Belebung des Nordabschnitts“ nennt Peter Lackner, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (Wobau), das aktuelle Bauvorhaben. An der Hausnummer 118, dem Verbindungsbau zwischen zwei Achtgeschossern gegenüber dem Katharinenturm, läuft der Abriss seit einigen Tagen. Bis Ende 2021 wird dieser beendet sein, die Fördermittelrichtlinien verlangen es so, sagt Lackner. Im Frühjahr 2022 werden dann die Arbeiten für das neue „Internationale Haus“ beginnen. Für insgesamt gut 4,3 Millionen Euro wird ein Verwaltungsneubau entstehen, der komplett von der Stadtverwaltung angemietet wird. Gegen Ende 2023 soll das Projekt voraussichtlich bezugsfertig sein.

„Wir haben das Gebäude vor fünf Jahren erworben, nachdem wir uns zuvor lange darum bemüht haben“, berichtet der Wobau-Chef. Anders als die Wohnhäuser mit den Geschäftsunterlagerungen, die allesamt im Bestand des Unternehmens sind, gingen die gewerblichen Zwischenbauten nach der Wende an Alt-Eigentümer, erklärt er. „Dadurch sind diese damals verloren gegangen.“ Nach langen Verhandlungen hatte der Eigentümer des Breiten Wegs 118, der einst als Wildbretstübl ein beliebtes Restaurant zu DDR-Zeiten gewesen war, schließlich dem Verkauf zugestimmt.

Stadtplaner lehnen Hochhaus-Idee ab

Ursprünglich wurde nach neuen Gewerbemietern gesucht. Im Verlauf der Planungen sei es auch eine Option gewesen, dort einen ebenso hohen Gegenpunkt zum Katharinenturm zu setzen, verrät Lackner. „Das Stadtplanungsamt hatte die Idee eines Hochhauses aber leider abgelehnt“, bedauert er.

So soll das künftige "Internationale Haus" im Nordabschnitt des Breiten Wegs in Magdeburg aussehen.
So soll das künftige "Internationale Haus" im Nordabschnitt des Breiten Wegs in Magdeburg aussehen.
Visualisierung: Duong & Schrader I Architekten und Ingenieure

Zwischenzeitlich hatte sich aber ergeben, dass die Stadtverwaltung selbst Bedarf an neuen Flächen hatte. Die verkehrsgünstige Lage im Nordabschnitt habe für den Standort gesprochen. Gemeinsam entstanden dann die Planungen für das „Internationale Haus“, die nun umgesetzt werden. Auf den drei Etagen sollen Teile der Ausländerbehörde und ein Willkommenszentrum für ausländische Studierende und Mitarbeiter von Firmen einziehen.

DDR-Museum in der Leiterstraße?

Auch das Bürgerbüro Mitte wird dort künftig zu finden sein. Was dann mit dem aktuellen Standort in der Leiterstraße passiert, sei aber noch offen, sagt Lackner. Der Standort sei für eine weitere Nutzung durch die Verwaltung ideal, meint er. Anderenfalls gebe es aber bereits schon seit langem Pläne für ein eigenes DDR-Museum, das dort eingerichtet werden könnte.

Die Errichtung des „Internationalen Hauses“ sei ein wichtiger Schritt zur weiteren Belebung des Nordabschnitts. Er habe schon 1999 die Sanierung der Wohnblöcke geleitet und verfolge die Entwicklung entsprechend lange, sagt Peter Lackner. „Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahren. Hier ist es viel grüner als im Südabschnitt.“ Mieter wie die Bibliothek von Peter Sodann oder das Kabarett der Hengstmänner tragen auch dazu bei.