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Straßenbau Anwohner befürchten Verkehrsprobleme am neuen Buckau-Quartier in Magdeburg

Mitte des kommenden Jahres wird das neue Buckau-Quartier zwischen Kapellen- und Coquistraße bezogen. Zu den neuen Mietern werden auch zahlreiche Autos erwartet. Da die geplante Entlastungsstraße noch in weiter Ferne ist und auch die Kapellenstraße verlängert werden muss, befürchten viele Anwohner eine katastrophale Verkehrssituation in der Karl-Schmidt-Straße.

Von Karolin Aertel 22.06.2021, 08:16
Die Kapellenstraße mit Blick in Richtung Karl-Schmidt-Straße: Befestigt sind bisher lediglich ein paar Meter an der Sankt-Norbertus-Kirche. Zunächst soll die Kapellenstraße zu einer verkehrsberuhigten Straße werden. Geklärt werden muss, ob umliegende Grundstückseigentümer für den Ausbau der Straße zur Kasse gebeten werden.
Die Kapellenstraße mit Blick in Richtung Karl-Schmidt-Straße: Befestigt sind bisher lediglich ein paar Meter an der Sankt-Norbertus-Kirche. Zunächst soll die Kapellenstraße zu einer verkehrsberuhigten Straße werden. Geklärt werden muss, ob umliegende Grundstückseigentümer für den Ausbau der Straße zur Kasse gebeten werden. Foto: Karolin Aertel

Buckau - Mit dem Baufortschritt am neuen Buckau-Quartier steigt auch die Sorge der angrenzenden Anwohner. 144 Wohnungen sollen in der einstigen Sporthalle, die sich zwischen Coquistraße und Kapellenstraße erstreckt, entstehen. 144 Wohnungen, deren Mietparteien durchschnittlich ein Auto mitbringen. Mögen die Parkgelegenheiten durch den Bau einer Tiefgarage teilweise gegeben sein, dürfte die Zufahrt zum Buckau-Quartier problematisch werden. Nicht nur, dass die Kapellenstraße nicht wie erforderlich ausgebaut ist, auch ist aktuell die Anfahrt nur von der Karl-Schmidt-Straße möglich – eine schmale Straße, an deren Kreuzung nicht nur die Sankt-Norbert-Kita liegt, sondern ohnehin häufig Autos rangieren müssen. Insbesondere, wenn viele Fahrer die enge Karl-Schmidt-Straße als Abkürzung oder Umleitung für die gesperrte Schönebecker Straße nutzen, wird die Strecke zwischen Thiemstraße und Coquistraße, von deren Mitte die Kapellenstraße abgeht, zum kritischen Nadelöhr. Viele Anwohner drängen daher auf den zügigen Bau einer Entlastungsstraße.

Verbindungsstraße: Pläne werden konkretisiert

Und tatsächlich ist deren Erschließung seit nunmehr zehn Jahren Thema. Anvisiert wurde eine Verbindung entlang der Coquistraße und Porsestraße zur Kapellenstraße bis hin zur Brauereistraße. Etwa 700 Meter umfasst diese Strecke und soll später auch zur Entlastung der Schönebecker Straße beitragen. Die Verkehrsfläche für die Verbindung sei bereits mit dem Aufstellungs- und Auslegungsbeschluss im September 2011 zum Bebauungsplan Nr. 451-2A „Buckau West, Teilbereich A“ gesichert worden, erklärt Stadtsprecher Michael Reif. Mit der Fortführung des Bebauungsplanes Nr. 451-2 „Buckau West“ werde derzeit unter anderem diese Verbindung konkretisiert. Geplant sei, eine Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen. Die Erarbeitung des Entwurfs ist für das vierte Quartal dieses Jahres vorgesehen. Danach folgt die Stadtratsabstimmung zur Auslegung mit entsprechender Bürgerbeteiligung.

Die Ausführungsplanungen und der Bau der Verbindungsstraße erfolgen dann nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens, erklärt Reif weiter. Im nachfolgenden Verfahren werden dann auch die anteilige Kostenbeteiligung von Eigentümern der in diesem Bereich neu erschlossenen Bauflächen geprüft. Grundsätzlich sei hier eine Kostenbeteiligung aufgrund von städtebaulichen Verträgen möglich, so der Stadtsprecher.

Zur Verlängerung der Kapellenstraße, also zum vorhabenbezogenen B-Plan Nr. 451-2.1 Kapellenstraße, existiert bereits ein rechtswirksamer städtebaulicher Vertrag zwischen der Landeshauptstadt und einem privaten Vertragspartner. Zum Leistungsumfang gehören unter anderem die Freilegung und erstmalige Herstellung der verlängerten Kapellenstraße gemäß den Festsetzungen des B-Planes.

Verhandlungen zu Ausbau der Kapellenstraße

Vorgesehen ist, dass die verlängerte Kapellenstraße später eine öffentliche Verkehrsanlage wird. Weil im näheren Umkreis und in unmittelbarer Nachbarschaft nach dem Abschluss des genannten Vertrages weitere Baumaßnahmen begonnen haben, gebe es zur zeitlichen Herstellung der verlängerten Kapellenstraße derzeit noch Verhandlungen mit dem Vertragspartner. Diese sind noch nicht beendet.

„Eine erstmalige Herstellung der verlängerten Kapellenstraße vor Abschluss der genannten Baumaßnahmen und der damit verbundenen Schwerlasttransporte auf den benachbarten Flächen wäre aus Sicht der Stadt nicht sinnvoll“, erläutert Michael Reif.

Vertraglich vereinbart seien weiterhin die endgültige Herstellung der öffentlichen Abwasseranlagen (Schmutz- und Regenwasser) und der Anlagen zur Rückhaltung des Oberflächenwassers. Für die Abwasserentsorgung der anliegenden und in den vergangenen Jahren neu bebauten Grundstücke der verlängerten Kapellenstraße wurde vorübergehend eine befristete Entsorgung über ein bestehendes privates Pumpwerk in unmittelbarer Nachbarschaft gestattet. Das Pumpwerk befindet sich im Eigentum des Vertragspartners. Die endgültige Entwässerung soll später über die verlängerte Kapellenstraße in Richtung Norden zur Coquistraße erfolgen. Zur konkreten Klärung werde ein neues, bereits begonnenes Planverfahren beitragen.