Coronavirus Frust in Magdeburg: Corona-Anordnung erreicht Betroffene erst mit Ablauf der Quarantäne
Das Gesundheitsamt in Magdeburg schickte viel zu spät ein Schreiben mit einer Quarantäne-Anordnung an die betroffenen Kita-Eltern. Der Frust ist groß.
Magdeburg. Am 29. März waren vier Gruppen vom Kinder-Eltern-Zentrum in Nordwest in Quarantäne geschickt worden, nachdem eine Erzieherin positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die Eltern wurden vom Träger der Einrichtung über das Elternkuratorium informiert, schilderten Betroffene. In dem Schreiben hieß es, dass das Jugend- und Gesundheitsamt informiert seien und sich melden würden mit weiteren Informationen etwa zum Quarantäne-Verhalten. Doch darauf mussten die Eltern lange warten: Mit Datum 8. April flatterte bei den etwa 60 betroffenen Familien erst am 10. April die Quarantäneanordnung ein. In dem Schreiben wurden sie aufgefordert, sich vom 30. März bis zum 9. April in häusliche Quarantäne zu begeben. Selbst mit dem Verfassungsdatum 8. April war die Quarantänezeit also bereits fast abgelaufen.
Eltern auf Quarantäne-Anordnung angewiesen
Wie konnte das passieren? Magdeburgs Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Eike Hennig, kennt den Fall. „Der Fehler hier lag bei uns. Und das bedauere ich“, so der Amtsarzt auf Volksstimme-Nachfrage. Grund für die verspätete Quarantäneanordnung sei gewesen, dass die Bearbeiterin im Krankenstand gewesen sei und die Übergabe des Vorgangs „nicht so gelaufen ist wie sie sollte“. Und: „Wir haben am 29. März mit der Kita-Leitung Kontakt aufgenommen und mitgeteilt, dass die Kinder in Quarantäne müssen. Das wurde auch umgesetzt. Die Hauptaufgabe war damit erfüllt. Das entbindet aber selbstverständlich nicht von einer schnellstmöglichen schriftlichen Information.“
Er wisse, dass die Eltern für ihren Arbeitgeber auf die schriftliche Quarantäneanordnung angewiesen seien und entschuldige sich für etwaige Unannehmlichkeiten. Hennig: „Sollten betroffene Eltern deswegen Probleme mit ihrem Arbeitgeber haben, dann können sie sich an mich wenden und ich würde mich der Sache annehmen.“