1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Ärger um Raser - Magdeburger Ortschaft fordert Tempolimit

Gefahr für anwohner Ärger um Raser - Magdeburger Ortschaft fordert Tempolimit

Raser in der Sohlener Dorfstraße sorgen für doppelten Ärger: Sie gefährden Anwohner auf dem Gehweg und fördern einen Zwist zwischen der Stadt Magdeburg und dem Ortschaftsrat. Der fordert ein Tempolimit auf 30 und findet damit kein Gehör.

Von Marco Papritz Aktualisiert: 27.4.2021, 10:30
Über die Sohlener Hauptstraße gelangen Autofahrer in Fahrtrichtung Osten nach Westerhüsen und in den Salzlandkreis. In umgekehrte Richtung kann unter anderem zur Autobahn 14, in den Bördekreis und zum Einkaufscenter "Bördepark" gefahren werden. In Höhe des Wohngebiets "Am Kirschberg" ist in der Straße eine Bushaltestelle eingerichtet.
Über die Sohlener Hauptstraße gelangen Autofahrer in Fahrtrichtung Osten nach Westerhüsen und in den Salzlandkreis. In umgekehrte Richtung kann unter anderem zur Autobahn 14, in den Bördekreis und zum Einkaufscenter "Bördepark" gefahren werden. In Höhe des Wohngebiets "Am Kirschberg" ist in der Straße eine Bushaltestelle eingerichtet. Foto: Marco Papritz

Magdeburg

„Es ist eine Entscheidung, die am Schreibtisch gefällt wurde und nicht die Gegebenheiten berücksichtigt“, kommentiert Ortsbürgermeister Niko Zenker (SPD) eine Information der Stadtverwaltung. Zum Thema „Sicherheit und Ordnung an den Haltestellen“ hatte sie für die Haltestelle „Am Kirschberg“ in Höhe des gleichnamigen Wohngebiets an der vielbefahrenen Sohlener Hauptstraße ausgeführt, dass die vom Stadtrat beschlossenen Leuchten und Papierkörbe im Dezember in Betrieb genommen beziehungsweise aufgestellt wurden.

Überholverbot abgelehnt

Knackpunkt für den Ärger in der Ortschaft ist die Ablehnung einer Tempo-30-Zone sowie eines Überholverbots. Eine besondere Gefahrenlage könne nicht festgestellt werden, heißt es nach einer Überprüfung der Straßenverkehrsbehörde zur gewünschten Temporeduzierung. Auch ein Überholverbot müsse begründet sein: „Das bloße Vorbeifahren an einem haltenden Bus stellt keinen Überholvorgang dar“, so ein Hinweis. Auch kann ein Überholverbot nicht angeordnet werden, da keine Gründe wie Unfälle, die durch einen Überholvorgang verursacht wurden, vorliegen.

„Zum Glück“, wie Niko Zenker sagt. Und: „Aber so weit möchten wir es nicht kommen lassen.“ Er verweist darauf, dass sich eine Vielzahl an Fahrzeugführern in der gut ausgebauten Straße nicht an die Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern hält, Schulkinder die Haltestelle für Fahrten mit dem Bus aufsuchen und Bewohner vom Kirschberg die Straße queren müssen, um den Gehweg auf der Westseite der Straße zu erreichen und diesen dann auf dem Weg zum Friedhof oder in den Kern des ehemaligen Bördedorfes nutzen. „Und das ist häufig sehr gefährlich“, so Zenker.

Kein Vorschlag wird umgesetzt

Dass über die Jahre Maßnahmen wie das Einrichten eines Kreisverkehres im Kreuzungsbereich Sohlener Hauptstraße/Am Kirschberg („Verbessert die Abbiegesituation in das Wohngebiet“), das Aufstellen eines stationären „Blitzers“, einer punktuellen mobilen Geschwindigkeitsüberprüfung und eben die Tempodrosselung „stets auf Ablehnung stoßen“, könne er nicht nachvollziehen. „Auf der anderen Seite gibt es auch keine Vorschläge für Alternativen, die für mehr Sicherheit in diesem Bereich sorgen“, bedauert Zenker. Damit spielt er auf das Aufstellen eines Schildes an, das auf eine Geschwindigkeitsüberprüfung hinweist. „Damit sorgt man für Aufmerksamkeit“, ist sich der Ortsbürgermeister sicher. Fest stehe, dass etwas getan werden müsse, um die Sicherheit zu erhöhen. „Das Eigenheimgebiet entwickelt sich weiter. Das sollte auch für die Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer gelten“, sagt Zenker.