1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Magdeburger Polizisten oft auch Kummerkasten

EIL

Auf Streife Magdeburger Polizisten oft auch Kummerkasten

Warum die Regionalbereichsbeamten Ines Birr und Olaf Kühlhorn finden, dass die Neue Neustadt in Magdeburg ein ruhiger Ort ist.

Von Christina Bendigs 01.07.2019, 01:01

Magdeburg l Sie gehen auf Streife, sie besuchen Schulen, sie pflegen Kontakt zu Händlern. Die Regionalbereichsbeamten aus der Neuen Neustadt in Magdeburg, Ines Birr und Olaf Kühlhorn, sind mehr als Polizisten. Oft sind sie Ermittler, Ordnungshüter, Kummerkasten, Streitschlichter und Berater in einem. Ob das in der Neuen Neustadt angesichts der vorhandenen Konflikte zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen besonders schwierig sei? „Nein, polizeilich betrachtet, ist die Neue Neustadt ein ruhiger Bereich“, da sind sich Ines Birr und Olaf Kühlhorn einig.

Einen klassischen Arbeitstag gibt es für die beiden nicht. „Bei uns ist jeder Tag anders“, sagt Ines Birr. Ihre Dienstzeiten variieren. Zu Beginn eines jeden Arbeitstages wird zuerst einmal gecheckt, was aus polizeilicher Sicht los war und was für die beiden relevant ist. Unter anderem führen sie auch Ermittlungen und wenn der Bedarf besteht, sind sie auch im ganz normalen Streifendienst eingesetzt und unterstützen so die Kollegen der entsprechenden Sachgebiete.

Ihre Aufgabe ist alles, was ein Kollege im Funkstreifenwagen nicht machen kann. Und so stehen sie hin und wieder auch an neuralgischen Punkten und kontrollieren die Einhaltung der Geschwindigkeit. „Wir suchen uns Orte aus, an denen es wichtig ist“, sagen sie. Dazu gehören Straßen vor Altenheimen, Schulen, Kindertagesstätten und Spielplätzen – also überall da, wo besonders Schutzbedürftige wie Kinder und Senioren unterwegs sind.

„Ein Ohr haben wir immer beim Bürger“, sagt Olaf Kühlhorn. Und so ist der Satz „Gut, dass ich sie mal treffe“ einer den die beiden nicht selten hören. Sofort handeln können sie dann zwar auch nicht immer, aber sie können Probleme an die Einsatzleitstelle weitergeben.

„Als Regionalbereichsbeamte sehen wir nicht nur die dunkle Seite des Lebens, was im Polizeialltag oft der Fall ist“, beschreibt Olaf Kühlhorn, was ihm an seiner Arbeit als Regionalbereichsbeamter Spaß macht. „Außerdem können wir oft schon vorher tätig werden, ehe etwas passiert“, ergänzt seine Kollegin. Die schöne Seite, das sind auch die Besuche bei Vereinen und in den Gemeinwesenarbeitsgruppen, die Abnahme von Fahrradprüfungen in den Grundschulen. Der Vergleich zum früheren „ABV“, der hin und wieder gezogen wird, sei jedoch nicht zutreffend. „Unsere Arbeit ist vielseitiger“, sagt Ines Birr.

Nicht zuletzt wollen sie als Regionalbereichsbeamte auch versuchen, das negative Licht, in dem die Polizei steht, zu wandeln. „Wir können uns mehr Zeit nehmen, und da kann man ganz viel geraderücken“, sagt er. Das schönste Lob ist dann, wenn ein Bürger darauf besteht: „Ich möchte nur mit ihnen sprechen.“ Auch wenn das manchmal auch nicht ganz einfach sei.

Seit einiger Zeit sind die Regionalbereichsbeamten in der Neuen Neustadt auch vor Ort ansprechbar. Denn im Neustadtladen, in dem auch das Ordnungsamt eine Außenstelle hat, bieten die beiden Regionalbereichsbeamten regelmäßig Sprechstunden an. Immer dienstags von 16 bis 17 Uhr sind sie dort vor Ort, laufen auch gemeinsam Streife mit den Mitarbeitern des Ordnungsamtes.