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Musik in Magdeburg Aus dem Keller auf die Mystique-Bühne

Von Robin Kraska und Karolin Aertel 11.07.2013, 01:10

Magdeburg. "She loves you yeah, yeah, yeah ..." dudelt leise aus schwarzen Deckenlautsprechern. Während im Stadtfelder Jugendzentrum "Heizhaus" der große Beatles-Hit über den Äther geht, treffen eine Etage tiefer, im clubeigenen Proberaum, vier Magdeburger Nachwuchsmusiker fachkundige Vorbereitungen: Verstärker und Boxen werden angeschlossen, Gitarren und Bass gestimmt, Mikrofone platziert; das Schlagzeug wird vom Haus gestellt.

Die Musik, die das kleine, neonröhrenbeleuchtete Kellerzimmer erfüllt, hat zwar nur sehr bedingt Ähnlichkeit mit den Beatklängen der legendären Pilzköpfe aus Liverpool, doch der Traum dürfte derselbe sein: Irgendwann ganz groß rauskommen, den Durchbruch schaffen, berühmt werden. Jenen Weg haben die jungen Männer um die zwanzig noch vor sich, doch ihr Ehrgeiz ist nicht zu verkennen.

Dieses Quartett, das sind Schlagzeuger Hans Geske, sein jüngerer Bruder Tillman Geske ist Bassist und Hintergrundsänger, RonaldKühn spielt Gitarre. Simon Krüger, Zweiter an der E-Gitarre, gibt dem Projekt als Leadsänger seine Stimme. Der Rock, den sie machen, vereint Einflüsse aus Punk, Metal und Alternative. "Abgespaceter Überrock", so ihre lakonische Eigencharakterisierung. Zusammen ergeben sie Pariah; Englisch für einen Ausgestoßenen, Geächteten, aber auch Unberührbaren. "Wir sind unabhängig, wir stehen weder links noch rechts, sondern wollen in erster Linie Spaß an der Musik haben", erläutert Simon die zunächst düster anmutende Namenswahl.

Angefangen hat alles im September 2011. Hans und Simon beschließen eine Gruppe zu gründen; im Laufe des Jahres stoßen Tillmann und Ronald hinzu. Sie sind stilistisch alles andere als definitiv festgelegt. "Wir wollten uns nie auf eine bestimmte Richtung versteifen", erklären die Musiker unisono. Ihre Inspirationsquelle, das sind Klassiker der Musikbranche wie AC/DC und Motörhead genauso wie die Punkrocker von Green Day oder die in der Szene namhaften deutschen Interpreten Zaunpfahl und Callejon. "Wir ergänzen uns alle vier in unseren jeweiligen Spielstilen und Einflüssen", führt Ronald aus. Er zeichnet zusammen mit Simon für die überwiegend englischsprachigen Texte verantwortlich, mit "Angst" und "Frei sein" haben sie auch zwei deutschsprachige Titel im Repertoire. Inhaltlich bedienen sie von spaßig bis nachdenklich ein breites Feld.

Nach einer langen Zeit des Übens, Proberaum-Suchens und Komponierens neuer Songs bot sich im Herbst vergangenen Jahres die Möglichkeit, einem Publikum das entstandene Material zu präsentieren: Bei der Eröffnungsfeier des Werkes 4 in Buckau spielte man erstmals öffentlich, es folgte ein Auftritt bei den "The Show"-Kulturtagen im City Carré. Das dritte Konzert, die musikalische Untermalung des 4. Boulder-Sportcups, erfolgte erstmals "unplugged".

Den Durchbruch bringt nun vielleicht der 12. Juli: Dann treten Pariah im Rahmen des "Mystique"-Festivals auf. Auf dem Veranstaltungsgelände der Kunst- und Kulturwochen in der Alten Neustadt (Sieverstorstraße 32-33) werden sie ab 16 Uhr einen Eindruck von dem Potenzial Magdeburgs geben.