Ausweis-Betrug Unter Namen eines Toten Kleidung bestellt
Mit einem gefälschten Ausweis wollte ein Betrüger in Magdeburg ein Paket abholen. Die Polizei schnappte den Mann.
Magdeburg l Mit einem dreisten Betrugsversuch hat es die Magdeburger Polizei derzeit zu tun. Passiert ist der Fall am 25. Juli 2019 in einem Getränkeshop mit Paketabholstation an der Halberstädter Straße. Laut Polizei betrat ein Mann den Shop, legte einen Ausweis vor und wollte ein Paket abholen. „Der Mitarbeiterin kam der Ausweis allerdings sofort merkwürdig vor“, berichtet Polizeisprecher Sebastian Alisch.
Die Mitarbeiterin reagierte in dem Moment clever und sagte dem Mann, dass sie das Paket erst aus dem Lager holen müsse, das würde einige Zeit dauern. Der Mann solle doch noch einen Weg erledigen und später wiederkommen. Das tat der Mann, ging in einen benachbarten Supermarkt. In der Zeit rief die Frau die Polizei. Als der Mann nach einiger Zeit wieder zum Paketshop kam, erschien gerade eine Polizeistreife. Als der Mann die Beamten sah, flüchtete er, wurde aber geschnappt.
Später stellte sich heraus: Der Betrüger hatte den Ausweis gefälscht und den Namen eines Mannes benutzt, der bereits seit drei Jahren verstorben ist. Hinzu kam, dass der Mann, dessen Namen der Betrüger benutzte, 1930 geboren war, der Täter allerdings 22 Jahre alt ist. Außerdem: Der Verstorbene war Magdeburger – der Täter ein Schwarzafrikaner. Gegen den Betrüger wird nun ermittelt. In dem Paket, das der Täter abholen wollte, war übrigens Kleidung. Die hatte er sich unter dem falschen Namen bestellt und schicken lassen.
Die Masche, mit gefälschten Ausweisen Pakete abholen zu wollen, ist nicht neu. Immer wieder versuchen Betrüger auf diese Weise an teils hochwertige Artikel wie Laptops oder Telefone zu kommen. Auffällig ist, dass diese Masche von afrikanischen Tätern gern genutzt wird.
Bereits 2018 wurden mehrere Fälle in Magdeburg bekannt, wo die Täter auf genau diese Weise versuchten, an ihre Bestellungen zu kommen. Von mehreren Fällen berichtete eine Paketshopbetreiberin aus Salbke. Auch der Polizei ist die Masche bekannt, wie Polizeisprecher Alisch bestätigt. Er rät Mitarbeitern von Paketshops, sich die Ausweise ganz genau anzusehen und bei Verdacht die Polizei zu rufen.