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Bäume Magdeburg Kampf gegen Eichenspinner startet später

Rund 1350 Eichen sind in Magdeburg mit der gefährlichen Raupe befallen, 350 mehr als sonst.

Von Peter Ließmann 13.05.2020, 13:00

Magdeburg l Eigentlich sollte der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner in Magdeburg schon am 11. Mai 2020 beginnen. Das hat sich um genau eine Woche verschoben. Jetzt will der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe am 18. Mai 2020 die alljährliche biologische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beginnen, teilte die Pressestelle des Rathauses mit.

Der Grund dafür ist die momentane Wachstumssituation, erklärte Ratshaussprecherin Kerstin Kinszorra auf Volksstimme-Nachfrage. „Die Eichen haben noch nicht weit genug ausgetrieben, um mit der Arbeit zu beginnen.“ Darum die Verzögerung. Der Stadtgartenbetrieb erwartet, dass die erforderliche Vegetationsphase am 18. Mai dann weit genug fortgeschritten ist.

In Magdeburg sind, im ganzen Stadtgebiet verteilt, rund 1350 Eichen betroffen. Nachdem in den vergangenen Jahren ein stetiger Rückgang des Befalls in Magdeburg zu verzeichnen gewesen sei und sich danach die Situation auf ein stetes Niveau eingepegelt habe, wurde 2019 dann aber ein deutlicher Anstieg der Zahl von Raupennestern festgestellt. Darum werden im Vergleich zum vergangenen Jahr in diesem Jahr 350 Eichen zusätzlich biologisch behandelt. Ein Spezialunternehmen wird die biologische Behandlung der betroffenen Bäume übernehmen.

Neben einzelnen Friedhöfen wie dem West-, Ost- und Südfriedhof sowie dem Buckauer und Brückfelder Friedhof konzentrieren sich die Maßnahmen auf die Schwerpunkte Herrenkrugpark, Wiesenpark, Werder, Rothensee, Alte Neustadt, Altstadt, Cracau, Pechau und Randau-Calenberge. Außerdem befinden sich einige betroffene Eichen in Stadtfeld-Ost und Ottersleben.

Obwohl der Eichenprozessionsspinner aktiv von der Stadt bekämpft werde, sind die Bürger dennoch dazu aufgerufen, die betroffenen Areale in den Park- und Grünanlagen zu meiden. Die Bereiche seien durch Absperrungen gekennzeichnet. Auf jeden Fall sollten die Raupen und Gespinste (Nester) unter keinen Umständen berührt werden. „Ein vollständiger Schutz gegen den Eichenprozessionsspinner ist zwar auch mit einer weiträumigen biologischen und manuellen Bekämpfung nicht gewährleistet, jedoch kann die von den Raupen ausgehende Gefahr durch die biologische Bekämpfung verringert werden“, so Simone Andruscheck, Betriebsleiterin des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg.

Der Eichenprozessionsspinner (die Raupe eines Nachtfalters) bildet giftige Brennhaare aus, die beim Menschen bei Kontakt mit Haut oder Schleimhaut heftige gesundheitsgefährdende Reaktionen auslösen können, die bis zu zwei Wochen anhalten.