"Betonbauer in Ausbildung" gießen Kanu aus Zement
Ja, kann denn Beton schwimmen? Ja, er kann! Den Beweis dafür traten am Donnerstag Ruder-Weltmeister und Olympiasieger André Willms und der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof.Dr. Andreas Geiger, höchstpersönlich an. Denn kaum war das Betonkanu "Otto" beim Kanuclub Falke mit Sekt ganz offiziell getauft worden, setzten sich die beiden ins Boot und stachen auf der Alten Elbe in See. Ergebnis: Die 20 Betonboot-bauenden Studenten haben ihren Job perfekt gemacht.
Die angehenden Bauingenieure "betonierten" frei nach dem Motto "Otto baut Boot" binnen vier Wochen gleich zwei davon: Das Kanu "Otto" und das Kanu "Editha". Dr. Ulrike Ahlers vom Fachbereich Bauwesen stand den Betonbauern mit Rat und Tat zur Seite.
Trotz wackliger Anfangsschwierigkeiten meisterten die Testpiloten ihren Auftritt. Sogar die Anzüge blieben trocken. Es war das erste Mal, dass "Otto" die Elbe gesehen hat.
Und wie kann Beton denn nun schwimmen? "Die Festigkeit und Wasserdichtheit der Baustoffe muss so in der Kanukonstruktion genutzt werden, dass leichte und robuste Kanus entstehen. Durch die Wasserverdrängung schwimmt es dann", erklärt Student Richard Fiedler. Die beiden Boote werden auf der 13. Deutschen Betonkanu-Regatta am 24. und 25. Juni auf dem Salbker See ihre erste Bewährungsprobe haben. Richard Fiedler ist natürlich mit an Bord, ebenso wie Teamkollege Robert Omonsky und andere Mitstreiter im blauen "Otto". In der schneeweißen "Editha" werden Ann-Katrin Schmidt mit Simone Wiederhold, und Kathrin Schmidt mit Janne Voßkühler mit Teams um die Wette paddeln.
Paddeln die Magdeburger auf Sieg? "Nicht unbedingt, wir wollen vor allem Spaß haben und hoffen, dass unser Boot beim Wettkampf nicht umkippt und wir trocken ins Ziel kommen", sagen Simone und Ann-Katrin.
Beim Betonkanu-Rennen nächste Woche sind neben Studenten und Auszubildenden aus Deutschland auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland am Start. (jkr)