Geschäftsübernahme Der Jahnke geht - das Jahnke bleibt
Die Magdeburger Kultkneipe "Jahnke" bleibt erhalten. Ein Nachfolger wagt den Neustart.
Magdeburg l Mit viel Applaus und großen Hoffnungen ist der Betreiberwechsel in Fermerslebens Kultkneipe „Jahnke“ vollzogen worden. Günter Jahnke hat den Staffelstab an Sieglinde Meier-Pape übergeben. Jahnke selbst führte das Ecklokal seit den 1970er Jahren, sein Vater Willy hatte es 1939 eröffnet.
Seit längerer Zeit hatte der 71-Jährige einen Nachfolger gesucht und im 80. Jahr des Bestehens zunächst mit einer Mitarbeiterin Erfolg. Sie konnte aber krankheitsbedingt die Kneipe nicht weiterführen, so dass die Suche abermals gestartet werden musste. Über eine Gruppe von Magdeburgern, die sich regelmäßig jeweils in einer anderen Lokalität der Stadt trifft und damit ein Zeichen gegen das Kneipensterben setzt, stellte er den Kontakt zu Sieglinde Meier-Pape her.
Die 59-Jährige ist seit über 20 Jahren in der Gastroszene Magdeburgs aktiv und führte an der Braunschweiger Straße das Gartenlokal „Die Geselligkeit“. Im Jahnke selbst soll neben dem Namen alles beim Alten bleiben mit ihr als neuer Gastwirtin, sagte sie bei der Eröffnung am Dienstag. Günter Jahnke hält sich übrigens die Küchentür buchstäblich offen: Er werde sie weiterhin in der Küche unterstützen, so Sieglinde Meier-Pape, ehe Kabarettist Frank Hengstmann im proppevollen Lokal einen Überraschungsauftritt hatte.
Damit die neue Gastwirtin das neue Kapitel im Jahnke möglichst erfolgreich schreiben kann, hatte Stammgast und Szenekenner Daniel Riecke eine Patenschaftsaktion ins Leben gerufen, um das 80-jährige Originalmobiliar zu retten. Die Resonanz sei immens gewesen, freute er sich. Es sei eine vierstellige Summe zusammengekommen. Patenschaften sind weiterhin willkommen. Ein Kontakt ist unter Tel. 0171/191 10 31 möglich.