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Magdeburger des Jahres 2022 Die Magdeburger, die den Durst der Gehölze löschen

Sechste Sieger bei den Magdeburgen des Jahres 2022 sind Thomas Hoffmann und Christine Möwius. Es zählt ihr Einsatz für die Stadtbäume.

Von Martin Rieß 18.01.2023, 05:30
Martin Rieß (l.) gratuliert Christine Möwius und Thomas Hoffmann bei der Ehrung der Magdeburger des Jahres.
Martin Rieß (l.) gratuliert Christine Möwius und Thomas Hoffmann bei der Ehrung der Magdeburger des Jahres. Foto: Viktoria Kühne

Magdeburg - Die Laudatio auf die sechsten Sieger.

Der russische Dichter Fjodor Michailowitsch Dostojewski hat einmal gesagt: „Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne glücklich zu sein.“ Immer mehr Menschen werden sich dieses Glücks, das die Bäume für die Menschen bedeuten, bewusst. Und dass dieses Glück in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit ist, wird auch immer mehr Menschen bewusst – und sie handeln. Sie handeln wie Thomas Hoffmann und Christine Möwius, die sich in diesem Jahr in der Dürre des Sommers am Gießen junger Bäume beteiligt haben. Mit ihrem zur Baumfeuerwehr umgebauten Lastenrad mit großem Tank sind sie und ihre Kinder in den Sommermonaten losgezogen, um junge Gehölze mit Wasser zu retten.

Die Bedeutung dieses Engagements weiß auch der für die Bäume in Magdeburg an oberster Stelle zuständige Mann zu würdigen, Jörg Rehbaum, seines Zeichen Beigeordneter für Umwelt und Bauen der Landeshauptstadt.

Wie es Jörg Rehbaum beschreibt, bei der Baumfeuerwehr geht es nicht allein darum, die jungen Bäume an den Magdeburger Straßen vor dem Austrocknen zu bewahren. Es geht darum, Kindern das Thema nahezubringen, die jungen Menschen für die Bedeutung wie für die Not der Bäume in der heutigen Zeit zu sensibilisieren.

Lust am Sich-Kümmern

Dies ist es auch, weshalb dieser Ansatz aus den anderen Baumgieß-Aktionen heraussticht. Denn erst wenn es uns gelingt, das Bewusstsein für die Belange von Natur und Klima in den Herzen der Menschen zu verankern, das Sich-Kümmern als Lust und nicht als Last zu empfinden, das erst kann uns weiterbringen. Ich möchte an dieser Stelle einen weiteren Ausspruch zitieren. Er lautet: „Kennt man die Bäume nicht, behandelt man sie alle wie Feuerholz.“ Das ist ein Sprichwort aus Uganda und es macht deutlich, warum es so wichtig ist, schon die Jüngsten bei diesem Thema mitzunehmen. Die Idee – so wie es Thomas Hoffmann plant – womöglich die Baumfeuerwehr als Kiez-Projekt für viele andere zugänglich zu machen, ist der richtige Schritt.

In einem Gespräch kurz vor der Ehrung hatte Thomas Hoffmann noch berichtet, dass sein Projekt während der Wahl der Magdeburger des Jahres eine große Aufmerksamkeit erfahren hat. Durchweg positive Rückmeldungen hatte er für das Engagement von sich und Christine Möwius erhalten. Dies, so sagte er, ist ein Grund mehr, auch an einer Fortführung im kommenden Sommer und an der Verbreitung dieser Idee im Stadtteil zu arbeiten.