1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Die Magdeburger Lichter leuchten am schönsten

Die Magdeburger Lichter leuchten am schönsten

09.08.2011, 04:29

"Ich liebe Magdeburg", gesteht Künstlerin Elke Teggatz und strahlt übers ganze Gesicht.Am Freitag hatte sie zur Vernissage ihrer neuen Ausstellung in der "Galerie Life" im Hundertwasserhaus auch genug Grund zur Freude. Ihre Liebe zur Elbestadt hat sie nämlich auf Papier gebracht. Das Motto der Ausstellung: "Nachtlichter - Magdeburg zwischen Abend und Morgen". Warum es Nachtbilder sein sollten, erklärt sie so: "Ich denke, jeder Magdeburger ist schon einmal nachts an der Elbe entlanggeschlendert und hat über die schönen Lichter gestaunt. Es hat mich schon immer begeistert, wie die Städte nachts leuchten. Und Magdeburgs Lichter sind die schönsten."

Mit Ölfarben hat die 55-Jährige sowohl bekannte Sehenswürdigkeiten der Elbestadt bei Nacht wie den Dom, die Johanniskirche oder das Hundertwasserhaus gemalt. Aber auch die Nachtlichter des Breiten Wegs inspirierten die Künstlerin. Teggatz: "Eines Nachts ging ich gemütlich den Breiten Weg entlang und dachte: Wie wunderschön diese Straße doch ist. Das musste ich unbedingt malen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass Magdeburg einen viel schlechteren Ruf hat, als es verdient."

Und dabei ist Elke Teggatz nicht einmal eine waschechte Magdeburgerin. Erst vor 34 Jahren verschlug es sie vom Harz in die Elbestadt. Zusammen mit ihrem Ehemann und ihren drei Söhnen hat sie hier eine schöne Zeit verbracht. "Ich habe die Stadt sogleich kennen- und lieben gelernt. Und bis heute entdecke ich jeden Tag neue Seiten an Magdeburg, die mich begeistern. Mit meiner Kunst möchte ich zeigen, welches Potenzial unsere Stadt hat."

Die Malerin hat dabei ihren ganz eigenen Stil. Sie zeichnet die Dinge wie sie sind, aber gleichzeitig auch, wie sie auf sie persönlich wirken: "Ich schaue mir die Orte an, zeichne eine grobe Skizze und mache ein Foto. In meinem Atelier zu Hause lasse ich dann meiner Kreativität freien Lauf." Die "Nachtlichter" sind die ersten Werke von Elke Teggatz, bei denen sie sich an der Ölmalerei versucht hat: "Vorher habe ich eigentlich nur Aquarellbilder gemalt. Ölfarben haben eine viel stärkere Deckkraft und die Farben kommen so besser zur Geltung."

Das Abc der Malerei lernte sie durch Zeichen- und Grafikunterricht bei Rudolph Pötzsch, Max Struwe, Andreas Matern und Rimma Volkova. Studiert hat Elke Teggatz aber nicht Kunst, sondern Informatik. Auch das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt, wo sie beschäftigt ist, hat sie im Jahr 2007 schon mit ihren Gemälden geschmückt.

Seit 2005 beteiligt sie sich aktiv an Gemeinschaftsausstellungen, wie in der "Liebiglounge" oder in der Buchhandlung "Fabularium". Danach zeigte sie ihre Werke auch auf Einzelausstellungen. In der "Galerie Life" hatte sie übrigens 2008 schon einmal ihre Kunst präsentiert. Für das Jahr 2012 ist eine Ausstellung in der Ärztekammer des Landes geplant.

Die Kunst ist ihre Leidenschaft.Sie ist nicht Künstlerin, um damit ihr Geld zu verdienen. Käuflich sind ihre Werke aber trotzdem. Ihre "Nachtlicht-Bilder" sind eine spannende Mischung aus realistischen Elementen und abstrakten Details. Von weitem könnte man glauben, es seien Fotos. Sie weiß eben ganz genau, wie sie Pinsel und Farben einsetzen muss. Teggatz: "Ich würde mich selbst als Autodidaktin bezeichnen. Die Kunst ist für mich ein Hobby. Sie stellt einen guten Ausgleich zu meiner Arbeit als Informatikerin dar. Erst seit ich Mitte Vierzig bin, würde ich mich als Künstlerin bezeichnen. Doch gemalt habe ich schon lange. Als Jugendliche entdeckte ich den Pinsel für mich."

Die "Nachtlichter" leuchten in der "Galerie Life" noch einen Monat, bis am 5. September die nächste Ausstellung beginnt. Von Montag bis Sonntag ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

(jkr)