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Otto ist digital Digitale Lösungen aus Magdeburg für die Öl- und Gasindustrie

Ein Magdeburger Unternehmen bietet Software für die Industrie an.

10.08.2022, 10:00
Sandro Dadaczinski und Stefan Rohkohl.
Sandro Dadaczinski und Stefan Rohkohl. Foto: Pro M

Magdeburg (vs) - Die Cosmo Consult Tic GmbH aus Magdeburg ist auf die ingenieurtechnische Beratung sowie die Entwicklung und Implementierung branchenspezifischer Softwarelösungen für komplexe technische Projekte spezialisiert. Kunden sind die Betreiber großer Prozessanlagen und Raffinerien der Öl- und Gasindustrie, der chemischen und petrochemischen Industrie.

Digitalisierung: Weg vom Papier

Zunehmend richtet sich der Blick aber auch auf den Mittelstand. Die IT-Spezialisten beraten und begleiten Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien. „Wir wollen für unsere Kunden Neues entwickeln und Bewährtes weiterführen“, bringt es Prokurist Stefan Rohkohl auf den Punkt. Von Beginn an verfolgte die GmbH den Ansatz, Service- und IT-Dienstleistungen auf Grundlage von Microsoft-Basistechnologien und etablierter Software zu erbringen.

Heute ist das Unternehmen innerhalb der Cosmo Consult-Gruppe vor allem für die Innovationsthemen Internet der Dinge und Digitalisierung in der Instandhaltung verantwortlich. Das Magdeburger Unternehmen hat vor sechs Jahren gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut die Initiative „Digitale Baustelle“ gestartet und diese inzwischen zum „Smart Industriepark“ weitergeführt. Die wesentlichen beiden Aufgaben bestehen darin, smarte Apps im Endverbraucherbereich zu vereinfachen und 3D-Modelle zu digitalisieren, um mittels einer Simulation beispielsweise die aktuelle Beschaffenheit einer Anlage darzustellen. Im Zuge dieser Entwicklung wurde festgestellt, dass der gesamte Bereich der Instandhaltung nach wie vor sehr papierlastig ist. „Enterprise Asset Management, kurz EAM, das ist die neue große Aufgabe, die wir jetzt angehen“, sagt Stefan Rohkohl.

Zur Erklärung: EAM bezeichnet das Management aller Anlagen eines Unternehmens. Dazu gehören Gebäude, der Maschinenpark und die Geräteausstattung. Mittels einer EAM-Software können Nutzung, Produktivität und Auslastung dieser Ressourcen optimiert werden.

Anweisungen, Reparaturhinweise - alles soll digital erfolgen

Daten, Betriebsanweisungen, der Hinweis auf erforderliche Reparaturen – alles soll digital erfolgen und digital abgelegt werden. So können Sensoren feststellen, ob eine Maschine noch wie gewünscht läuft, ob eine Wartung oder Instandhaltung oder ganz und gar eine Neuanschaffung erforderlich ist.

Sandro Dadaczynski, Senior Consultant der Firma, erklärt das am Beispiel der Wanddicke einer Rohrleitung: „Die nimmt über die Dauer ab, und das kann man messen. Damit kann man vorausschauend warten und rechtzeitig feststellen, wann die Rohrleitung gewechselt werden muss, weil sie zu dünn wird.“ Ein integriertes Instandhaltungsmanagementsystem sorgt dafür, dass die komplette digitale Kette für alle Beteiligten an der Instandhaltung transparent zur Verfügung steht. Die kann sich der Kunde am Laptop oder auf seinem Handy ansehen. Das Arbeiten über die Microsoft Cloud macht es möglich, große Datensätze zu transportieren.

Magdeburg fehlt digitales Konzept

„Im ingenieurtechnischen Bereich ist die Digitalisierung eine sehr gute Unterstützung“, sind sich Stefan Rohkohl und Sandro Dadaczynski einig. In den Industrieunternehmen, in denen ihre digitalen Lösungen Anwendung finden, sei es wichtig, die Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen. „Und man muss den Menschen die Angst nehmen, dass Digitalisierung ihnen die Arbeit wegnimmt. Das kann durch Qualifizierungsangebote abgefedert werden.“ Wer beruflich an zukunftsfähigen Lösungen arbeitet, sieht auch auf dem Nachhauseweg Veränderungspotenzial.

Wenn man Steffen Rohkohl fragt, wo Magdeburg digitaler werden könnte, fällt ihm sofort ein: „Das fängt zum Beispiel bei einer Ampelschaltung auf Basis des Verkehrsflusses oder beim Füllstand der Papierkörbe im Stadtgebiet an. Hier wird zwar regelmäßig, aber noch immer auf Verdacht geleert. Es fehlt in Magdeburg immer noch ein Digitalisierungskonzept, auf dem alles aufbaut.“ Die Stadt sollte unbedingt eine zentrale Stelle für Digitalisierung schaffen, um konkurrenzfähig zu bleiben.