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Dreharbeiten Drei Rennen für Magdeburger Polizeiruf

Magdeburgs Pferderennbahn im Herrenkrug kommt groß raus. Hier werden Hauptszenen für den Polizeiruf gedreht.

Von Ivar Lüthe 06.09.2019, 01:01

Magdeburg l „Totes Rennen“ – so heißt der neue Polizeiruf aus Magdeburg. Und wie der Name es schon andeutet, wird es inhaltlich um den Pferderennsport und Jockeys gehen. Den anstehenden Renntag des Magdeburger Renn-Vereins am Sonnabend, 7. Septembver 2019, nutzt das Produktionsteam, um für den Krimi die richtigen Bilder in den Kasten zu bekommen.

Schon seit mehreren Tagen ist die Filmcrew in Magdeburg und dreht an verschiedenen Plätzen die Szenen für den Polizeiruf. So waren sie bereits am Hasselbachplatz, am Ulrichshaus oder am Alten Markt. Jetzt stehen nun die Hauptdreharbeiten an der Rennbahn im Herrenkrug an. Los geht es mit ersten Rennaufnahmen bereits am heutigen Freitag, 6. September. „Dabei werden die technischen Szenen gedreht“, sagt Produktionsleiter Rico Krahnert. Also Nahaufnahmen der Pferde und Jockeys beispielsweise. Wehende Mähnen, geblähte Nüstern, konzentrierte Reiter werden für einzelne Schnitte gebraucht. Um nah dabei zu sein, wird ein Kamerawagen eingesetzt.

14 Jockeys aus ganz Deutschland sind mit ihren Pferden bereits angereist. Sie alle sind einem Aufruf des Magdeburger Renn-Vereins gefolgt, sagt der Marketingverantwortliche und Technische Leiter, Jens Hitzeroth. Denn für die Dreharbeiten können natürlich nicht die Starter des „echten“ Magdeburger Renntages vor die Kamera treten.

Nach den technischen Szenen stehen am Sonnabendvormittag, vor dem eigentlichen Rennen, das um 14 Uhr gestartet wird, die Aufnahmen für das Filmrennen an. Hier soll die Atmosphäre rund um ein Pferderennen aufgezeichnet werden. „Und dazu brauchen wir natürlich möglichst viele Zuschauer“, wirbt Produktionschef Rico Krahnert. Noch vor dem Start des eigentlichen Rennens werden Zuschauer gebraucht, die die Szenerie bilden. Ab 9 Uhr sind alle Pferde- und Filmfans an die Rennbahn eingeladen, um die Kulisse für den Polizeiruf zu stellen.

Der Magdeburger Renn-Verein hat sich hierfür ordentlich in den Sattel geschwungen und wirbt bereits ab 9 Uhr mit freiem Eintritt sowie einem kunterbunten Kinderprogramm mit Karussells, Hüpfburgen, Schminkständen und vielem mehr um Besucher. Wer bereits zum „Filmrennen“ kommt, erhält zusätzlich noch einen Gutschein für Essen und ein Getränk, so Jens Hitzeroth. Den rührigen Vereinsmitgliedern war es mit Hilfe von zahlreichen Sponsoren gelungen, dieses Werbepaket zu schnüren.

Die Drehtage bedeuten für den Verein eine Menge Arbeit. Seit November 2018 sind Jens Hitzeroth und Produktionsleiter Rico Krahnert in ständigem Kontakt und Austausch. Denn neben den insgesamt drei Rennen, die organisiert werden mussten, müssen auch die ganzen Rahmenbedingungen für die Pferde stimmen. Und hier stehe das Tierwohl an erster Stelle. Doch all die Arbeit sei es wert, sagt Jens Hitzeroth. „Im Polizeiruf eine Hauptrolle zu spielen, ist wie ein kleiner Ritterschlag. Und wir tun alles, was wir können, um Magdeburg ins rechte Licht zu rücken und so positiv bekanntzumachen“, sagt er.

Der Magdeburger Pferderennsport habe eine lange Tradition, so Hitzeroth. „Und wir haben eine der schönsten Bahnen deutschlandweit.“ Mit großer Unterstützung der Landeshauptstadt sowie viel eigenem Engagement und Herzblut der Vereinsmitglieder sei es gelungen, nach dem Hochwasser 2013 die Anlage wieder so herzurichten, wie sie sich heute darstellt.

Die Kulisse der Magdeburger Rennbahn ist für Rico Krahnert und sein Team perfekt. Dennoch steigt schon jetzt die Aufregung vor den Renn-Aufnahmen. „Das ist eine Riesenherausforderung für uns. Ein Pferderennen habe ich auch noch nicht gedreht.

Drei Kamerateams werden am Sonnabend vor Ort sein“, sagt der Profi, der bereits sieben Polizeiruf- beziehungsweise auch Tatortfolgen produziert hat. 2015 ist er zum ersten Mal zum Drehen nach Magdeburg gekommen. „Mittlerweile ist es, als ob ich nach Hause komme“, verrät der Hamburger. Magdeburg sei wie eine zweite Heimat für ihn geworden. Die Unterstützung wie jetzt vom Renn-Verein sei großartig. Wie die Unterstützung der Magdeburger und Gäste am Sonnabendvormittag zum „Filmrennen“ sein wird, wird sich zeigen. Rico Krahnert hofft auf viele Dreh-Besucher. „Jeder, der kommt, ist herzlich willkommen.“

Das „echte“ Rennen wird die Filmcrew im Übrigen auch noch für Filmaufnahmen nutzen. Dabei soll vor allem die nicht gestellte Atmosphäre eingefangen werden. Etwa 120 Mitarbeiter der Produktionsfirma sind den ganzen Tag für die Aufnahmen im Einsatz, sagt Rico Krahnert.

Ausgestrahlt wird die Polizeiruf-Folge aus Magdeburg erst im kommenden Jahr. Wann genau, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Das Produktionsteam brauche in etwa ein halbes Jahr, um die Folge fertigzustellen. Dann entscheidet der Sender, wann sie ausgestrahlt wird.