1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Dreitägiger Brückenschlag über die Zollelbe in Magdeburg beginnt

Bauprojekt Dreitägiger Brückenschlag über die Zollelbe in Magdeburg beginnt

Ein Spezialkran ist dieser Tage am Westufer der Zollelbe in Magdeburg aufgebaut worden. Er soll die Hauptträger der neuen Brücke an die richtige Stelle heben.

Von Martin Rieß 26.05.2021, 00:01
Brückenbau an der Zollelbe in Magdeburg.
Brückenbau an der Zollelbe in Magdeburg. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Nächster großer Schritt beim Brückenbau auf dem Werder in Magdeburg: Vom 26. bis 28. Mai 2021 werden die Hauptträger für den Brückenneubau über die Zollelbe an ihren Bestimmungsort gehoben. In den vergangenen Tagen ist zu diesem Zweck bereits ein 300 Tonnen schwerer Spezialkran aufgebaut worden.

Dieser verfügt über mehrere Arme, kann ein Gewicht von bis zu 750 Tonnen heben und befindet sich am westlichen Widerlager.

Karsten Eins leitet das Brückenprojekt seitens der Landeshauptstadt und erläutert: „Es handelt sich um fünf Stahlelemente. Das schwerste von ihnen wiegt 150 Tonnen.“ Mit wachsamen Augen blicken die Brückenbauer dabei darauf, wie sich das Wetter entwickelt: Für heute und morgen war für Magdeburg mit Stand vom Redaktionsschluss gestern Wind mit einer Stärke von 3 bis 4, in Böen bis 7 angesagt. Karsten Eins sagte: „Natürlich müssen wir bei solchen Bedingungen aufpassen. Wenn der Wind zu stark ist, müssen wir den Einhub in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verschieben.“ Neben dem eigentlichen Einhub nehmen die Vorbereitungen und die Montagearbeiten Zeit in Anspruch.

Drei Tage für fünf Träger

Nach derzeitigem Plan werden heute die ersten beiden, am Donnerstag die nächsten beiden und am Freitag der letzte der insgesamt fünf Hauptträger der neuen Brücke über die Zollelbe eingehoben.

Für die Erweiterung des Strombrückenzugs sind zwei Brückenneubauten erforderlich. Neben dem über die Zollelbe gibt es einen weiteren über die Alte Elbe. Letzterer dürfte in Zukunft das Bild dieses Bereichs der Elbauenlandschaft bestimmen: Anders als die neue Brücke über die Zollelbe, für die dieses Wochenende die Hauptträger eingehoben werden und bei der es sich um ein sogenanntes Rahmenbauwerk handelt, verfügt dieser Brückenneubau ein paar Meter weiter über einen rund 60 Meter hohen Pylon, der die Schrägseile trägt.

Auf Brückenneubau wird Haltestelle gebaut

Dabei fällt die Brücke über die Zollelbe etwas breiter aus, als die über die Alte Elbe. Der Grund: Neben jeweils einer Fahrspur für Autos, Geh- und Radwegen sowie der Straßenbahntrasse wird auf ihr auch die Haltestelle untergebracht, die sich bislang am Zollhaus befindet. Über die beiden historischen Brücken – die Zollbrücke und die Anna-Ebert-Brücke – soll künftig kein Straßenbahnverkehr mehr rollen. Für die Straßenbahn ist die Verbindung über den Zollbrückenzug von größter Bedeutung, da neben dem Nordbrückenzug in Magdeburg keine weitere Alternative existiert. Und auch für den Autoverkehr ist dieser Brückenübergang von besonderer Bedeutung: Innerhalb Magdeburgs gibt es auch für diesen, abgesehen von dem ohnehin stark vom Verkehr der Bundesstraße 1 belasteten Nordbrückenzug, keinen Ausweich.

Weiter nördlich ist die nächste für Autos geöffnete Brücke die der Autobahn 2. Im Süden befinden sich die beiden nächsten Elbquerungen für Autos in Schönebeck.

Finanziert wird der Brückenneubau über die Alte und die Zollelbe in Magdeburg in wesentlichen Teilen aus der Fluthilfe, die nach dem Elbhochwasser im Jahr 2013 aufgelegt worden war. Neben der Beseitigung von Schäden – unter anderem an der Anna-Ebert-Brücke über die Alte Elbe, geht es bei dieser auch darum, Verkehrswege hochwassersicher zu gestalten. Anders als die historischen Brücken sollen die Neubauten auch bei Rekordhochwassern den Übergang über die Elbe absichern können.