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Fehlende Barrierefreiheit Eingang zur Magdeburger Hauptpost ist für Rollstuhlfahrer unüberwindbare Hürde

Der Volksstimme-Leser Berthold Gühne ist wütend über die fehlende Barrierefreiheit in Magdeburg.

Aktualisiert: 15.4.2021, 09:41

Magdeburg. Die Hauptpost der Landeshauptstadt Magdeburg ist im Jahre 2021 nicht barrierefrei erreichbar? Ein Ding der Unmöglichkeit, findet Volksstimme-Leser Berthold Gühne. Mit seinem im Rollstuhl sitzenden Vater wollte er kürzlich die Filiale der Postbank am Breiten Weg aufsuchen, um ein Post-Ident-Verfahren durchzuführen. Die beiden scheiterten jedoch im Vorraum an der Treppe.

„Wütend und fassungslos“ habe es ihn gemacht, dass es ihnen nicht möglich war, an den Schalter zu gelangen, schreibt er an die Redaktion. Von Diskriminierung von Behinderten spricht er erbost. Seinen Angaben nach habe er die Mitarbeiterinnen am Schalter gefragt, wie sein Vater zu ihnen gelangen kann. „Die Antwort war ’Gar nicht’“, sagt er. Stattdessen habe man ihn an die Postbank-Filiale in der Olvenstedter Straße verwiesen, die einen ebenerdigen Zugang vorweisen kann.

Zugang über Klingel am Hintereingang

Hartmut Schlegel, Sprecher der Postbank, antwortet auf Volksstimme-Anfrage, dass die Auskunft nicht korrekt gewesen sei. „In unserer Filiale am Breiten Weg haben wir am Hintereingang für Rollstuhlfahrer und Kunden mit Gehbehinderung bereits vor vielen Jahren eine Klingel angebracht, über die Menschen mit Behinderung einen Filialmitarbeiter auf sich aufmerksam machen können“, erklärt er.

Sie könnten die Filiale dann über diesen Eingang betreten und auch wieder verlassen. „Dies wird von unseren gehbehinderten Kunden in Magdeburg sehr gut angenommen und funktioniert nach Auskunft der dortigen Führungskraft reibungslos“, sagt er weiter.

Denkmalschutz erschwert den Umbau

Der Postbank-Sprecher nimmt außerdem Stellung dazu, warum der Haupteingang der Hauptpost bislang nicht barrierefrei erschlossen ist. „Das Gebäude am Breiten Weg steht unter Denkmalschutz, weswegen bauliche Veränderungen problematisch sind“, teilt Hartmut Schlegel mit. Da die Postbank darüber hinaus nur Mieter im Gebäude sei und die Lösung mit der Klingel in der Praxis reibungslos funktioniere, plane man derzeit auch keine Änderung.

Einen Hinweis auf diese Zugangsmöglichkeit hat Berthold Gühne vor Ort nicht wahrgenommen, wie er erklärt. Diesen hätten sie auch gern genutzt. „Wenn es einen solchen Zugang für Behinderte gibt, bleibt die Frage, wieso wir den Hinweis auf die Filiale in der Olvenstedter Straße mit dem ebenerdigen und damit rollstuhlgerechten Zugang erhielten“, stellt er fest.