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Elbe Magdeburger Niedrigwasser-Rekord

45 Zentimeter zeigt der Pegel an der Strombrücke Magdeburg an. Der neue Niedrigwasserrekord des vergangenen Jahres lag bei 46 Zentimetern.

Von Martin Rieß 31.07.2019, 15:29

Magdeburg l Ein wenig paradox wirkte diese Situation am 31. Juli 2019 schon: Nach Tagen der Trockenheit gibt es Sommergewitter und kräftige Schauer – doch die Pegeltafel am Pegelhäuschen neben der Strombrücke in Magdeburg unterbot den Niedrigwasserrekord des vergangenen Jahres: Der lag bei 46 Zentimetern, seit dem Mittag stand auf der Tafel eine 45.

Zuvor hatte der Rekord über Jahrzehnte Bestand. Bis dahin galt nämlich der mit 48 Zentimetern am 22. Juli 1934 erreichte Tiefststand als Rekordmarke. Sie überdauerte 84 Jahre.

Offiziell anerkannt als neuer Rekord sind die 45 Zentimeter übrigens nicht. Anders als bei einem Hochwasser, bei dem das kurze Erreichen eines Scheitelpunkts ausreicht, zählt ein Niedrigwasserrekord nur, wenn er über den größten Teil eines Tages anhält. Die Fachleute aus der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hatten auch im vergangenen Jahr einige Zeit gebraucht, um zu überprüfen, ob die Messungen korrekt waren.

Bislang sieht es durchaus so aus, als ob für diese Woche ein neuer Niedrigwasserrekord auch amtlich anerkannt werden dürfte. Die Vorhersage der Verwaltung prognostizierte für die kommenden Tage sogar noch niedrigere Werte. Es hieß dass am 1. August kurzzeitg sogar Werte von 44 Zentimetern erreicht werden könen, für den 2. August ist von 43, kurzzeitig sogar von 42 Zentimetern die Rede.

In den darauf folgenden Tagen dürften aber die Niederschläge in Tschechien und in Mitteldeutschland dazu führen, dass das Wasser in der Elbe wieder ansteigt. In einer vorsichtigen Abschätzung ist von 56 Zentimetern die Rede, die die Elbe am Pegel der Magdeburger Strombrücke am Wochenende wieder erreichen könnte.

Der Pegel an der Magdeburger Strombrücke befindet sich übrigens exakt am Elbekilometer 326,67.

Für die Frachtschifffahrt ist die Elbe schon seit Wochen nicht mehr nutzbar. Die Wassertiefe reicht für die Binnenschiffe längst nicht mehr aus. Auch die Weiße Flotte hat ihren Startpunkt an den Anleger im oberen Vorhafen des Schiffshebewerks am Mittellandkanal verlagert.

Fürs Niedrigwasser gibt es in der Elbe übrigens kein Fahrverbot. Ob er mit seinem Schiff fährt, muss hier jeder Schiffsführer abhängig vom Tiefgang seines Schiffes und dem zu befahrenden Flussabschnitt selbst entscheiden. Bei Hochwasser hingegen – hier liegt der Rekord am Strombrückenpegel bei 7,47 Metern aus dem Jahr 2013 – gelten 5,50 Meter als höchster Schifffahrtswasserstand.