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Elbehochwasser Fünf Jahre nach 7,47 Meter in Magdeburg

Am 9. Juni 2013 erreichte die Elbe in Magdeburg mit 7,47 Meter ihren historischen Höchststand.

Von Christina Bendigs 09.06.2018, 01:01

Magdeburg l Das schlimmste Elbehochwasser, das Magdeburg seit Beginn der Pegelmessungen erlebt hat, ist im Juni 2013 über die Stadt hereingebrochen. Am heutigen 9. Juni 2018 ist es genau fünf Jahre ger, dass die Elbe ihren historischen Höchststand von 7,47 Meter erreichte – eine Stadt im Ausnahmezustand.

Volksstimme-Leser Uwe Genthe dürfte eines der bedeutsamsten Fotos im Zusammenhang mit der Flut gelungen sein. Aufgrund seines Bildes wurde der historische Höchststand der Elbe 2013 um einen Zentimeter auf 7,47  Meter nach oben korrigiert. Am 9. Juni um 8.01  Uhr zeigte der Pegel Strombrücke diesen Wert, offenbar aber für einen so kurzen Zeitraum, dass der Wert nicht ins System des Landesbetriebes für Hochwasserschutz einging.

Ob ein Zentimeter mehr oder weniger: Die Stadt befand sich damals im Ausnahmezustand. Tausende Helfer waren vor Ort, um das Schlimmste zu verhindern. Dennoch: Die Elbe trat in den südlichen Stadtteilen wie Buckau über die Ufer, und auch im Norden der Stadt richtete das Wasser große Schäden an – der Betriebshof Nord wurde geflutete, das Straßenbahnnetz der Linie 10 in Richtung Barleber See ist bis heute nicht voll nutzbar. Vom Werder und Herrenkrug gar nicht zu reden, zahlreiche Sportstätten, Hotelanlagen und andere Einrichtungen meldeten damals Land unter. Die Schäden kletterten auf Millionenhöhe.

Die ungewöhnliche Dimension des Hochwasserereignisses im Land Sachsen-Anhalt von Anfang Juni 2013 resultierte maßgeblich aus außergewöhnlich ergiebigen Niederschlägen insbesondere etwa ab dem 17. Mai bis Anfang Juni 2013, hat der Landesbetrieb für Hochwasserschutz in seinem Bericht über das Hochwasser 2013 zusammengefasst. Dadurch bildeten sich teils extreme Hochwasserwellen in Elbe, Mulde, Schwarzer Elster, Saale, Weißer Elster und Havel. Da in Sachsen-Anhalt viele der der Elbe zufließenden Flüsse aus der Tschechischen Republik, aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg münden, entstand gerade hier ein besonders extremes Hochwasserereignis, da ähnliche Situationen im gesamten Einzugsgebiet der Elbe gleichermaßen zutrafen. In der Folge wurden insbesondere in der Elbe etwa ab dem Pegel Coswig über weite Flussabschnitte auf einer Länge von bis zu 250 Kilometern die bisher bekannten Pegelhöchststände überschritten.

An ein Hochwasser mit Dimensionen, die es mehr als 60 Jahre lang nicht in Magdeburg gegeben hat, erinnert sich Oberbürgermeister Lutz Trümper fünf Jahre nach der Flutkatastrophe. Er habe das Pech oder Glück gehabt, 2002, als er gerade ein Jahr im Amt war, schon einmal ein Hochwasser miterlebt zu haben. „Damals haben wir viele Erfahrungen gesammelt“, erinnert er sich. Und nach den ersten Prognosen für das Hochwasser 2013 waren alle Beteiligten sicher: „Das kriegen wir in den Griff“, erinnert sich Trümper. Was allerdings niemand erwartete: dass die Elbe über die Sieben-Meter-Marke steigen würde. „Am Ende hatten wir einen Pegel, der fast einen dreiviertel Meter über den ursprünglichen Vorhersagen lag“, so Trümper.

Seine Hoffnung ist, dass sich solch ein Ereignis nicht wiederholt – oder zumindest nicht solange, bis sämtliche Hochwasserschutzmaßnahmen in und um Magdeburg abgeschlossen sind.