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Festival Magdeburg feiert die Moderne

Drei Tage ist in der Magdeburger Stadthalle die Moderne Thema. U.a. mit Mode, Theater und elektronischer Musik.

Von Martin Rieß 05.09.2019, 01:01

Magdeburg l In Magdeburg hat der Aufbau zum Bauhausfest in der Stadthalle begonnen. Vom 13. bis 15. September 2019 gibt es hier drei Tage Programm: Start ist am Freitag, 13. September 2019, um 16 Uhr, am Sonnabend gibt es von 11 bis 5 Uhr Kunst, Sport und Musik, am Sonntag ist von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Initiiert wurde die Veranstaltung, an der rund 50 Künstler beteiligt sind, vom Verein Kulturanker, der in den vergangenen Jahren unter anderem mit den Kunstfestivals „Sinnlichkeit“ im ehemaligen Gefängnis, mit der „Mystique“ in einem Bürogebäude und angrenzenden Hallen in der Sieverstorstraße in der Alten Neustadt sowie mit der „Romantik 2.0“ im früheren Altstädtischen Krankenhaus auf sich aufmerksam gemacht hat.

Der im Vereinsvorstand für die Finanzen zuständige Karsten Steinmetz erläutert: „Wir möchten die Moderne auf eine bislang nicht da gewesene Weise erlebbar machen.“ Und zwar in einem der bedeutenden Wahrzeichen der Bauhaus-Epoche in Magdeburg – der 1927 eröffneten Stadthalle – und gleichwohl nicht wie andernorts als retrospektive Ausstellung. Zum einen sollen Künstler der heutigen Zeit sich mit dem Thema an erster Stelle einbringen, zum anderen wird die Moderne in einer möglichst großen Bandbreite abgebildet.

So werden abgedunkelte und künstlerisch illuminierte Räume die Architektur des Gebäudes neu interpretieren. In Bereichen der Stadthalle, die zum Teil dem Publikum nicht zugänglich sind, werden Künstler ihre Arbeiten präsentieren. Unter anderem werden dazu Künstlergarderoben und Treppenhäuser genutzt. Zudem kommen die verschiedensten Kunstgattungen zusammen, wie es in den Anfängen der Moderne als ganzheitliche Ausbildung auch ein Grundprinzip war. Zu erleben sein werden Musik, Theater und Tanz, ein Hamburger Sammler wird Originalfilme aus der Zeit des Bauhauses zeigen. Zudem werden die Magdeburger Modeschule und das Gröninger Bad Mode der frühen Moderne präsentieren.

Entwickelt wurde ein Rundgang über 1050 Meter. Dahinter steckt auch eine Art Bauhaus-Algorithmus. Dessen Ziel ist es, dass die Angebote so getaktet sind, dass die Besucher an den unterschiedlichen Stellen immer wieder etwas Neues erleben können. Ohne Frage ist dies eine Herausforderung in der Programmdisziplin, die es in sich hat.

Die Schirmherrschaft hat Gunnar Schellenberger. Er ist Staatssekretär für Kultur im Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt. Er sagt: „An dem Wochenende streben wir mit der Eröffnung des neuen Bauhaus-Museums in Dessau einem weiteren Höhepunkt des Jubiläums zu 100 Jahren Bauhaus entgegen.“

Gleichwohl gebe es im Land weitere herausragende Orte der frühen Moderne wie eben Magdeburg. Entsprechend unterstützt das Land die Aktivitäten fürs Wochenende vom 13. bis 15. September mit 25 000 Euro. Sachsen-Anhalt sei schon immer ein Land neuer Ideen und modernster Entwicklungen gewesen, so der Staatssekretär.

Dies sei auch darin dokumentiert, dass das Land über eine besonders hohe Dichte an Welterbestätten verfügt. Die Himmelsscheibe von Nebra oder das Ringheiligtum von Pömmelte seien besondere jahrtausendealte Zeugnisse von wegweisenden Entwicklungen, aber natürlich auch die Stätten des Bauhauses und die Lebens- und Wirkungsorte Martin Luthers als Ursprungsorte von Entwicklungen mit weltweiter Bedeutung.

Informationen zum Programm gibt es auf der Homepage des Vereins.