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Freizeit Mit E-Scooter durch Magdeburgs Elbauenpark

Eine Testfahrt mit dem Roller: Wie gut lässt sich der Elbauenpark Magdeburg mit einem E-Scooter entdecken?

Von Maike Frye 26.09.2019, 23:01

Magdeburg l Seit einigen Wochen stehen neben Segways und Go-Karts nun auch E-Scooter an der Verleihstation im Magdeburger Elbauenpark. Nachdem ich bei meinem letzten Besuch schon neidisch auf die Roller geschielt habe,ist es heute endlich so weit: Ich darf damit durch den Park fahren.

Doch nicht, ohne vorher eine Einweisung von Verleiher Andi Krüger zu bekommen, schließlich sind die rund 20 km/h schnellen E-Scooter gar nicht mal so ohne. „Bei uns gibt es immer erst eine Einweisung, bei der die Besucher eine kurze Strecke auf dem Roller fahren und vor allem das Bremsen üben. Das ist enorm wichtig“, betont der 38-Jährige. Das Angebot werde sehr gut angenommen und Unfälle habe es im Park bisher noch nicht gegeben.

Hoffentlich bin ich nicht die Erste, denke ich, als ich den Lenker des 12-Kilo-Rollers greife. Ich muss mich kurz abstoßen, um auf 3 bis 4 km/h zu kommen, dann kann ich den Schalter rechts am Griff herunterdrücken und damit Gas geben, erklärt mir Andi Krüger. Links befinden sich zudem Bremse und Klingel. Alternativ kann ich mit dem Fuß auf die Bremse am Hinterrad treten.

Gesagt, getan. Ich stoße mich ab, betätige das Gas und spüre mit einem leichten Ruck und Surren, wie der E-Scooter Fahrt aufnimmt. Dann die erste Kurve: Gar nicht mal leicht als Anfänger in so einem engen Radius zu drehen. Kurz vor einer Hecke komme ich lieber mal zum Stehen. Neuer Versuch. Nach ein paar Runden klappt es super und ich bin bereit für eine Tour durch den Elbauenpark.

Auf gerader Strecke überprüfe ich zunächst, wie schnell der elektrische Roller, der nach zwei bis drei Stunden Ladezeit nun einen vollen Akku zeigt, wirklich fahren kann: Die Anzeige am Lenker springt zwischen 21 und 22 km/h hin und her, der Wind weht mir durch die Haare und die Blumenbeete am Wegesrand verschwimmen beinah.

Dieses Tempo gefällt mir! Vor der nächsten Kurve will ich abbremsen, betätige dabei aus Versehen die neben der Bremse befindliche Klingel und ernte kurz verwirrte Blicke einer asiatischen Reisegruppe. Ups. Nächstes Mal dann besser die Hinterbremse nehmen.

Weiter geht’s über angenehm flachen Asphalt, Schotterwege und Pflastersteine, auf denen ich ordentlich durchgeschüttelt werde. Der Weg zum Jahrtausendturm führt über eine große Betonbrücke. Wird der E-Scooter das schaffen? „Unsere Roller sind für bis zu einem Körpergewicht von 110 Kilogramm ausgelegt. Man darf auch schwerer sein, muss dann nur bergauf manchmal schieben“, hatte mir Andi Krüger vorab erklärt. Die Steigung dürfte bei meinem Gewicht also kein Problem sein und tatsächlich behält der Scooter konstant sein Tempo bei.

Zwischendurch folgen mir stets neidische Blicke, sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern. Kleine Finger zeigen immer wieder auf den Roller und im Hintergrund höre ich jemanden rufen: „Mama, können wir das auch mal machen?“ Anschließend drehe ich noch eine Runde um den Jahrtausendturm, bevor es wieder zurück zur Verleihstation geht.

„Und wie war‘s?“, werde ich wieder begrüßt. „Es macht riesigen Spaß, einfach toll“, kann ich nur ehrlich antworten, während ich insgeheim schon meine nächste E-Scooter-Tour durch den Elbauenpark plane.

Übrigens: Eine 30-minütige Fahrt mit dem E-Scooter kostet 5 Euro, 60 Minuten 10 Euro.