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Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: Weihnachten kommt, Kopf hoch

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Roswitha Meißner, Pfarrerin im Kirchspiel Magdeburg-Süd.

10.12.2023, 09:00
In der vierwöchigen Adventszeit bereiten sich Christen auf das Kommen des Herrn an Weihnachten vor. Es ist Brauch, die Wartezeit anhand eines Adventskranzes mit vier Kerzen symbolisch verstreichen zu lassen.
In der vierwöchigen Adventszeit bereiten sich Christen auf das Kommen des Herrn an Weihnachten vor. Es ist Brauch, die Wartezeit anhand eines Adventskranzes mit vier Kerzen symbolisch verstreichen zu lassen. Foto: epd

An diesem Sonntag ist nun schon der zweite Advent. Nur noch zwei Wochen bis Weihnachten. Es geht einfach so schnell. Und ich bin hin- und hergerissen in dieser Zeit. Vielleicht geht es Ihnen ja auch so. Einerseits ist das Ziel klar. Am 24. Dezember ist Heiligabend. Bis dahin ist viel zu tun. Geschenke kaufen, Baum besorgen und schmücken, Essen planen. Vielleicht noch Karten schreiben und Päckchen verschicken. Für mich als Pfarrerin kommen noch die Weihnachtsgottesdienste dazu.

Und dann prasseln die Nachrichten auf mich ein. Die Kriege und Katastrophen, der Klimagipfel, der neuste Pisa-Schock – überall prallen Gegensätze mit großem Geschrei aufeinander. Da möchte ich den Kopf einziehen und mich verkriechen. Aber ist das die Lösung? Schließlich ist doch Advent. Eigentlich eine der schönsten Zeiten im Jahr.

Darum ist es gut, wenn ich Worte höre, die zuversichtlich klingen. Dazu gehört ein Spruch aus der Bibel, der als Wochenspruch so eine Art Motto sein kann: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ (Lukasevangelium Kapitel 21, Vers 28)

Pfarrerin Roswitha Meißner.
Pfarrerin Roswitha Meißner.
Foto: Meißner

Diese Worte erinnern mich daran, was das eigentlich Wichtige ist am bevorstehenden Weihnachtsfest. Wir feiern, dass Gott zu uns Menschen kommt, dass er selbst Mensch geworden ist. Und ich soll mich darauf vorbereiten, hinschauen, damit ich es nicht verpasse. Dabei schreit er seine Meinung nicht laut in die Welt hinaus, benutzt keine Waffen, strebt nicht nach der Weltherrschaft. Er wird ein kleines, verletzliches Baby. Und wenn ich auf ihn schaue, dann merke ich, was wirklich wichtig ist: auf die leisen Töne hören, füreinander da sein, Liebe verschenken, Frieden stiften. Das ist eine Macht, die unsere Welt ein Stückchen heller machen kann.

Ich zünde also an diesem Sonntag die zweite Adventskranzkerze an und bereite mich auf Weihnachten vor, denn ich brauche es so sehr. Darum: Kopf hoch, Weihnachten kommt.