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Demo Hunderte Menschen gehen in Magdeburg gegen Rechtsruck auf die Straße

Das Bündnis „Magdeburg steht auf“ hat am Sonntag (4. Februar) zu einer Demonstration aufgerufen. Zahlreiche Personen beteiligten sich, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 04.02.2024, 22:01
Über die Otto-von-Guericke-Straße zog die Demonstration des Bündnisses "Magdeburg steht auf" in Richtung Bahnhof Neustadt.
Über die Otto-von-Guericke-Straße zog die Demonstration des Bündnisses "Magdeburg steht auf" in Richtung Bahnhof Neustadt. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - „Wir wollen unsere Demokratie schützen“, sagte Claudia Paluszkiewicz auf die Frage, warum sie an der Demonstration des Bündnisses „Magdeburg steht auf“ am Sonntagnachmittag (4. Februar) teilnimmt. „Menschen wie Herr Höcke oder Herr Tillschneider sollen nichts zu sagen haben.“

"Menschenrechte statt rechte Menschen" steht auf dem Plakat. Eine Gruppe aus der Kirchgemeinde Dornburg beteiligte sich an der Demonstration.
"Menschenrechte statt rechte Menschen" steht auf dem Plakat. Eine Gruppe aus der Kirchgemeinde Dornburg beteiligte sich an der Demonstration.
Foto: Konstantin Kraft

Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Kirchengemeinde aus Dornburg war sie nach Magdeburg gefahren. Aber auch viele Privatleute – von jung bis alt, aus Stadt und Umland – waren dabei.

Jutta Schlechter war aus Haldensleben angereist. „Es ist das erste Mal seit 1989, dass ich auf einer solch großen Demonstration bin“, sagte sie. Angesichts des Rechtsrucks in der Gesellschaft äußerte sie sich stark besorgt.„In den 1930er Jahren hat es ähnlich angefangen. Als die Leute wach wurden, war es zu spät.“

Auch die Gewerkschaftsjugend beteiligte sich am Protest.
Auch die Gewerkschaftsjugend beteiligte sich am Protest.
Foto: Konstantin Kraft

Zusammen mit vielen Hunderten Personen setzte sie deshalb ein Zeichen gegen Rassismus und für eine offene Gesellschaft. Auch ein Verbot der AfD wurde gefordert.

Auseinandersetzung bei Auftaktkundgebung

Nach Angaben der Polizei gab es rund 1.300 Teilnehmer in Magdeburg. Die Stimmung blieb grundsätzlich friedlich. Am Rande der Auftaktkundgebung kam es jedoch zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personen, wobei eine zur medizinischen Behandlung in die Uniklinik musste, hieß es von der Polizei.

Nach dem Auftakt am Hauptbahnhof zog die Demonstration unter Rufen wie „Alle zusammen gegen den Faschismus“ über die Otto-von-Guericke-Straße zum Bahnhof Neustadt, wo eine Zwischenkundgebung geplant war. Von dort sollte es dann zurück über den Nordpark zum Domplatz in der Altstadt gehen.

Die Demo startete am Hauptbahnhof in Magdeburg.
Die Demo startete am Hauptbahnhof in Magdeburg.
Foto: Konstantin Kraft

An dem Aufruf des Bündnisses „Magdeburg steht auf“ beteiligten sich verschiedene studentische Verbände, zivilgesellschaftliche, gewerkschaftliche und antirassistische Initiativen. Die Demo stand unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus“. Sie reihte sich ein in weitere solche Demonstrationen an diesem Wochenende - unter anderem in Berlin, Halle und Schönebeck.

Anlass der bundesweiten Proteste war eine Recherche von „Correctiv“ über ein Treffen von AfD-Vertretern mit Neonazis und Unternehmern von Ende November in Potsdam. Dabei wurde auch über die massenhafte Ausweisung (Remigration) von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen.