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Immobilienboom Hohe Wohnungsnachfrage dank Intel in Magdeburg: Immobilien bald unbezahlbar?

Derzeit gilt Magdeburg als eine der günstigsten Großstädte Deutschlands, was das Wohnungsangebot betrifft. Doch neue Prognosen zeigen: Der Immobilienmarkt wird sich wahrscheinlich durch Intel stark ändern. Und auch die Preise könnten deutlich steigen.

Aktualisiert: 13.09.2022, 11:19
In Magdeburg sind die Mieten bundesweit mit am günstigsten. Doch die Ansiedlung von Intel könnte zu einer deutlichen Preissteigerung auf dem Wohnungsmarkt führen. Es wird mit einem massiven Mehrbedarf an Unterkünften und einer hohen Auslastung gerechnet. Archivbild:
In Magdeburg sind die Mieten bundesweit mit am günstigsten. Doch die Ansiedlung von Intel könnte zu einer deutlichen Preissteigerung auf dem Wohnungsmarkt führen. Es wird mit einem massiven Mehrbedarf an Unterkünften und einer hohen Auslastung gerechnet. Archivbild: dpa

Magdeburg (vs) - Die Ansiedlung des Chip-Herstellers Intel wirft schon jetzt seine langen Schatten auf den Immobilienmarkt in Magdeburg. Nach Prognosen von Wirtschaftsexperten erwartet Sachsen-Anhalts Hauptstadt ein wahrer Immobilienboom mit einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Wohnungen und einer hohen Auslastung auf dem Markt. Dies geht aus einer Mitteilung der Stadt hervor. 

Erst in der vergangenen Woche zeigte eine Analyse des Immobilienportals ImmoScout24, dass die Preise fürs Wohnen in Magdeburg bundesweit mit am günstigsten seien. Der Grund: In der Ottostadt stößt offenbar eine moderate Nachfrage bislang auf ein hohes Angebot an Wohnungen. Dies könnte sich nach neuesten Prognosen aber grundlegend ändern.

Neue Immobilien-Dynamik erwartet

„Die geplante Intel-Ansiedlung wird eine neue Dynamik in den Immobilienmarkt bringen“, glaubt die Wirtschaftsbeigeordnete der Stadt Magdeburg, Sandra Stieger. „Durch den Zuzug, den der Chiphersteller Intel, dessen Zulieferer und andere Unternehmen innerhalb des Wertschöpfungsprozesses mit sich bringt, entstehen neue Bedarfe auf dem Wohnungsmarkt, die es zu erfüllen gilt.“

Aber um welchen Bedarf geht es genau? Laut Berechnungen eines von der Stadt bestellten Planungsbüros wird demnach zunächst mit 3.000 Beschäftigten gerechnet, die bis zu 2.100 Wohnungen benötigten, heißt es von Seiten der Stadt. Hinzu würden Unterkünfte für Bauarbeiter kommen, die vorrangig Unterkünfte wie Hotels, Pensionen und private Unterkünfte annehmen würden. Offenbar kein Problem für die Stadt. Schließlich seien die Kapazitäten vorhanden und eine höhere Auslastung wünschenswert. 

Bis 2035 werde aber insgesamt mit einer zusätzlichen Wohnungsnachfrage von bis zu 8.500 Wohnungen gerechnet, so die Stadt weiter. Demnach bestehe im Zuge der Intel-Ansiedlung besonderer Bedarf auf dem Immobilienmarkt, der sich nach Einschätzung von Sachverständigen wie folgt zusammensetzen würde:

Intel Magdeburg: Neue Wohnungen in Sicht

Bis zu 2.500 preiswerte Wohnungen im Geschoßwohnungsbau, 4.000 Wohnungen im mittleren Marktsegment mit besonders hohem Nachfragedruck, bis zu 1.000 Wohnungen im oberen Marktsegment, bis zu 2.000 Einheiten als Sonderwohnformen, zu denen auch das "temporäre Wohnen" gehöre, und bis zu 400 Ein- und Zweifamilienhäuser.

"Grundsätzlich wird die durch Intel ausgelöste zusätzliche Nachfrage die Leerstandsgefährdung reduzieren und den Markt stabilisieren", so die Prognose der Stadt. Die Potenziale für Neubau und Bestandsaufwertung seien gegeben, so dass sich der Magdeburger Wohnungsmarkt mit Augenmaß weiterentwickeln könne. Preissteigerungen im Immobilienmmarkt scheinen demnach nicht auszuschließen.