Neue Serie "Otto hat Wurzeln geschlagen" / Heute: Ingrid Petersohn und Gerd Wallwiener In Magdeburg liegt der neue Heimathafen
Magdeburg (jw) l Der bundesweite Städtevergleich der Initiative "Neue Soziale Marktwirtschaft" und der Demografiebericht 2012 bescheinigen Magdeburg eine positive Entwicklung: Steigende Bevölkerungszahlen seit 2005, mehr Zu- als Wegzüge, auch immer mehr junge Leute leben gern in der Stadt an der Elbe. Die vom Stadtmarketing "Pro Magdeburg" e. V. initiierte Binnenmarketingkampagne erzählt 50 Geschichten von Menschen und Familien, die zwar keine gebürtigen Magdeburger sind, sich mittlerweile aber hier zu Hause fühlen und bleiben wollen. Sie geben Einblicke in ihren Alltag, ihr Wirken und die von ihnen wahrgenommenen Entwicklungen der Ottostadt. Ab heute können Sie die Porträtreihe täglich im Lokalanzeiger oder unter www.stadtmarketing-magdeburg.de verfolgen. Im ersten Teil heute
Gemeinsame Liebe zum Wasser
Ingrid Petersohn und Gerd Wallwiener sind viel unterwegs. Nicht nur, weil sie kürzlich nach Magdeburg gezogen und dafür zwischen Halberstadt und Offenbach gependelt sind. Sie stechen auch oft und gern in See. Gerd Wallwiener, der bis vor Kurzem Unternehmer in der Pfalz war, hat einen Boots- und Küstenführerschein in der Tasche, er liebt Kreuzfahrten, schipperte bereits 30 Mal über die Meere. Auf den Planken, die für ihn die Urlaubswelt bedeuten, lernte er auch vor knapp zwei Jahren Ingrid Petersohn, die Halberstädterin mit den thüringischen Wurzeln, kennen. Beide haben auf der "Queen Mary" schnell gemerkt, dass sie die Liebe zum großen Wasser teilen. Heute wohnen die beiden Ruheständler im neugebauten Wohnhaus am Schleinufer. Vom Küchenfenster aus sehen sie den Dom, auf der anderen Seite blicken sie auf die Elbe. "Diese Wohnung ist ideal für uns, darum waren wir auch kurzentschlossen", sagt Ingrid Petersohn. Beim Spaziergang durch Magdeburg hatte das Paar damals die Rohbauten gesehen. "Für uns stand sofort fest, dass wir hier einziehen möchten", erinnert sich Gerd Wallwiener. "Wir wollten unseren Lebensabend zusammen verbringen, das war klar, und ab diesem Tag wussten wir auch wo." Wenn er über seine Stationen spricht, vergleicht der Hobbykapitän die Städte Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg mit seiner neuen Wahlheimat: "Magdeburg ist viel grüner, großzügiger und offener." Seine Lebenspartnerin vergleicht die heutige Stadt mit der von einst: "Vor 20 Jahren wäre ich nie nach Magdeburg gezogen. Alles war grau in grau. Jetzt sehe ich viele helle, schöne Häuser, und es gibt so viele kulturelle Angebote." Auf dem Wohnzimmertisch liegt, wie zum Beweis, ein Prospekt des "Theaters in der Grünen Zitadelle". Theaterbesuche und Konzertabende mag die Rentnerin, die einst in der Verwaltung eines Wernigeröder Unternehmens gearbeitet hat. Gerd Wallwiener hat das Kapitel als Chef einer Firma, die Drucksachen veredelt, kürzlich abgeschlossen und freut sich auf sein neues Leben in Magdeburg - auf die Kultur und die vielen Freizeit-Aktivitäten. Geplant sind auch bereits Fahrten nach Berlin, nach Dresden oder Leipzig. "Von Magdeburg aus erreicht man diese Ziele ganz schnell, das gefällt uns", sagt Ingrid Petersohn. Für die Ausflüge, Reisen und Spaziergänge in der neuen Heimat hat sich Gerd Wallwiener eine neue Kamera gekauft. So kann der leidenschaftliche Freizeit-Fotograf alles noch besser im Blick und in der Erinnerung behalten, wenn sie zum neuen Lebensmittelpunkt zurückkehren. Der heißt jetzt Magdeburg. Nur ein Manko hat die Stadt, meint Gerd Wallwiener: "Magdeburg ist kein Start- und Zielpunkt für Kreuzfahrten, hier legt man nur kurz an." Die beiden Neu-Ottostädter dagegen sind sich ganz sicher, ihren heimatlichen Zielhafen gefunden zu haben.
Montag: Ex-Handballerin Katrin Albrecht-Wöhlbier