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Verkehrssicherheit im Blick Kontrollen auf vermeintliche Magdeburger Rennstrecke angekündigt

Wie steht es um das Thema „Verkehrssicherheit“ im Magdeburger Stadtteil Diesdorf? Dieser Frage ist die Stadtverwaltung auf Anfrage aus dem Stadtrat nachgegangen.

Von Marco Papritz 15.06.2021, 00:15
Der Straßenverkehr auf der Niederndodeleber Straße im Magdeburger Stadtteil Diesdorf soll überprüft werden, kündigt die Stadtverwaltung an.
Der Straßenverkehr auf der Niederndodeleber Straße im Magdeburger Stadtteil Diesdorf soll überprüft werden, kündigt die Stadtverwaltung an. Foto: Marco Papritz

Magdeburg - Aus Bewohnersicht hält sich eine Vielzahl an Fahrzeugführern (mehrere Tausend nutzen täglich die Strecke) nicht an die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf dem Weg von Niederndodeleben in die Landeshauptstadt – oder in umgekehrte Richtung. Gründe dafür konnte die Stadtverwaltung allerdings nicht finden. Im Zeitraum von 2015 bis 2017 seien sechs Geschwindigkeitskontrollen auf der Straße im Stadtteil Diesdorf vorgenommen worden, wie es in der Stellungnahme auf eine Anfrage von SPD-Ratsmann Christian Hausmann heißt. „Hierbei konnte keine kritische Gefahrenlage festgestellt werden.“ Die festgestellten Verstöße pegeln sich im Bereich von Verwarngeldern ein. Das heißt, die erfassten Geschwindigkeitsüberschreitungen lagen unter 20 Stundenkilometern. Daraus ergebe sich „kein dringender Handlungsbedarf“, wie es heißt.

Zahlen belegen „Rennstrecke“ nicht

Auch die Unfallstatistik gibt keinen Impuls dazu. Von 2016 bis 2020 hat sich ein Unfall ereignet, der laut Verwaltung mit der Unfallursache „Nicht angepasste Geschwindigkeit in anderen Fällen“ statistisch erfasst wurde. Das war 2019. Es handele sich dabei allerdings nicht um einen Unfall infolge einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit: Der Fahrzeugführer hatte seine Geschwindigkeit beim Abbiegen von der Kreuzung Zerrennerstraße in die Niederndodeleber Straße nicht dem Verlauf der Straße sowie nicht der damals nassen Fahrbahn angepasst – er kam rechts von der Straße ab. Statistische Zahlen zu den Geschwindigkeitsüberschreitungen sind rückwirkend nicht verfügbar, lässt die Stadtverwaltung wissen.

Auch wenn die bisherigen – die zudem einige Jahre zurückliegen – Geschwindigkeitskontrollen und die Unfallstatistik die Niederndodeleber Straße nicht unbedingt als Rennstrecke ausweisen, die Hinweise und Sicherheitsbedenken der Anwohner werden ernst genommen. Daher wird die Verkehrsüberwachung der Landeshauptstadt die Situation erneut prüfen, kündigt die Verwaltung an. Kurzfristige Geschwindigkeitskontrollen werden kurzfristig eingeplant. Zeige sich dabei ein verändertes und kritisches Fahrverhalten, „werden wir mit erhöhtem Überwachungsdruck reagieren“.

Keine weiteren Maßnahmen möglich

Die Niederndodeleber Straße gehört als Landesstraße (L) 49 zum sogenannten klassifizierten Straßennetz und wird nicht als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Sie ist auch nicht Bestandteil der Tempo-30-Zonen-Konzeption der Landeshauptstadt, so der Hinweis. Am Ortseingang sei bereits eine Verschwenkung der Fahrspur mit Hilfe einer Mittelinsel geschaffen worden, um den Verkehr zu verlangsamen.

Wie die Auswertung der Geschwindigkeitsüberwachung ergibt, ist diese Maßnahme erfolgreich, heißt es dazu. Und: Weitere Maßnahmen zur Beeinflussung des Verkehrs stehen in diesem Bereich nicht zur Verfügung und sind nach der Auswertung der Unfallzahlen nicht begründet.