Pandemie Magdeburg gibt Corona-Schutzimpfung für alle frei - keine Impfung mehr mit Astrazeneca
Die Stiko hat ihre Empfehlung geändert: Ab sofort wird im Magdeburger Impfzentrum beim zweiten Termin für eine Corona-Schutzimpfung kein Astrazeneca mehr verabreicht. Und: Jetzt müssen Impfwillige keinen Wohnort mehr in der Landeshauptstadt nachweisen.

Magdeburg - Im Impfzentrum Magdeburg wird es wohl vorerst keine Impfungen mehr mit Astrazeneca geben. Zwar hat die Stadt noch 3600 Impfdosen vorrätig, doch nachdem die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Empfehlung geändert hat, geht die Stadt derzeit „nicht davon aus, dass Termine für Astrazeneca wahrgenommen werden würden“, erklärte die Verwaltung auf Nachfrage der Volksstimme.
Hintergrund: Ab sofort soll allen Personen, die als Erstimpfung Astrazeneca erhalten haben, bei ihrer Zweitimpfung ein mRNA-Vakzin verabreicht werden. Die Stadt kommt der neuen Empfehlung der Stiko ab sofort nach. Der Wechsel des Impfstoffs betrifft rund 2400 Termine im Magdeburger Impfzentrum bis Ende Juli, heißt es in einer Mitteilung. Aus logistischen Gründen könne aber keine Auswahl für die Zweitimpfung angeboten werden. Verimpft werde Biontech oder Moderna.
Wegen dieser neuen Empfehlung geht die Verwaltung davon aus, dass künftig auch keine Termine für eine Erstimpfung mit Astrazeneca mehr wahrgenommen werden.
Zweiten Impftermin nicht verpassen
Simone Borris, Leiterin des Impfstabes, appellierte in dieser Woche an Erstgeimpfte mit Astrazeneca, den zweiten Termin auf keinen Fall verstreichen zu lassen. „Die Erstimpfung reicht als Schutz vor Corona nicht aus“, sagte sie.
Die Verwaltung versicherte, dass trotz der neuen Planungen alle Zweitimpfungen mit Biontech und Moderna abgesichert sind. Im Gegenzug werde man vorgesehene Erstimpfungen reduzieren.
Auch am Freitagnachmittag waren noch Dutzende Termine für eine Erstimpfung am Sonntag buchbar. Neu: Der Zweittermin findet dann bereits nach vier Wochen und nicht erst nach sechs Wochen statt. Damit könnten einige Impfwillige vielleicht noch vor ihrem Sommerurlaub durchgeimpft werden. Verabreicht wird Biontech oder Moderna.
Kein Nachweis für Wohnsitz in Magdeburg notwendig
Neu ist auch, dass Impfwillige keinen Wohnsitz mehr in Magdeburg nachweisen müssen. Den Corona-Schutz bekomme auch, wer hier arbeitet oder studiert, heißt es in der Mitteilung. Oberbürgermeister Lutz Trümper hatte auf einer Pressekonferenz jüngst erklärt, dass dies jedoch nicht kontrolliert werde. Damit stehen die Impftermine praktisch allen frei.
In Magdeburg liegt die Inzidenz weiter bei null. Bislang gab es insgesamt 13 Fälle der Delta-Variante. „Diese sind aber längst ausgelaufen“, so Trümper. Aktuell gebe es kein Corona in der Stadt. Dennoch sollten sich die Bürger impfen lassen, um auch im Herbst vor einem erneut möglichen Anstieg der Infektionen, zum Beispiel durch Urlaubsreisen, ausreichend zu schützen.