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Pilotprojekt geplant Magdeburg: So soll Parkchaos bei Großevents in Ostelbien bekämpft werden

Bewohner in Magdeburg-Brückfeld wünschen sich Lösungen für das Parkchaos bei Großveranstaltungen im ostelbischen Stadtgebiet. Wie die Pläne der Stadtverwaltung dafür aussehen.

Von Jana Heute 05.07.2023, 02:00
An einem ganz normalen Wochentag sind die Anwohnerparkplätze in der Angersiedlung in Magdeburg (hier Dessauer Straße) schon gut ausgelastet, aber es gibt sie noch. Bei Großveranstaltungen herrscht hier regelmäßig  Parkchaos. Seit Jahren wird nach Lösungen gesucht.
An einem ganz normalen Wochentag sind die Anwohnerparkplätze in der Angersiedlung in Magdeburg (hier Dessauer Straße) schon gut ausgelastet, aber es gibt sie noch. Bei Großveranstaltungen herrscht hier regelmäßig Parkchaos. Seit Jahren wird nach Lösungen gesucht. Foto: Jana Heute

Magdeburg - Fußball, Handball, Messen, Konzerte: Wenn im Ostelbischen in Magdeburg mal wieder der Bär steppt, raufen sich Anwohner in Brückfeld regelmäßig die Haare bei der Parkplatzsuche, weil Veranstaltungsbesucher die Nebenstraßen fluten. Gibt es nach Jahren der Diskussion endlich Lösungen? Von der Stadt Magdeburg kommen jetzt entsprechende Signale.

„Am besten wäre es, wir Anwohner würden einfach mal gefragt.“ Die beiden Damen, gerade aus der Haustür in der Raguhner Straße in Magdeburg-Brückfeld treten, haben einen klaren Wunsch, wenn es um das seit Jahren schwelende Thema der zugestopften Anwohnerstraßen bei Großveranstaltungen in Ostelbien geht: Hinhören, was die Leute vor Ort bewegt, und praktikable Lösungen finden. So einfach. So schwer.

Manuel Rupsch ist CDU-Stadtrat und kämpft auf der lokalpolitischen Bühne um Lösungen. Seit 2016 schon, so erinnert er sich: Immer wieder Anträge im Stadtrat mit entsprechenden Beschlüssen, immer wieder Nachfragen an die Verwaltung. „Ich frage mich, warum das so lange dauert, diese einfach mal umzusetzen“, meint er frustriert.

Nun liegt wieder mal eine Antwort aus der Verwaltung zu einer dieser Anfragen von Stadtrat Rupsch vor. Im besten Beamtendeutsch, doch es lässt sich herauslesen, dass etwas angeschoben werden soll. Noch in diesem Jahr.

Wohnstraßen abriegeln

In der Stellungnahme, die gerade die wöchentliche Beratungsrunde mit Oberbürgermeisterin Simone Borris passierte, ist die Rede von einem Pilotversuch bei Fußball-Heimspielen in der MDCC-Arena. Neben „bewährten Bestandteilen wie z. B. kurzzeitigen Straßensperrungen bei An- und oder Abreise“ sollen dabei auch Anwohnerschutzkonzepte getestet werden, wie sie etwa in Leipzig oder anderen Bundesliga-Städten bereits etabliert seien. Gemeint sind hier unter anderem personell abgesicherte Sperrungen, die in Magdeburg durch gemischten Einsatz von Personal „des FCM sowie von Polizei und Ordnungsamt an den verschiedenen Zufahrtspunkten zu den Wohnquartieren“ realisiert werden sollen (Zufahrt dann nur noch für Anlieger).

Da dies aber personalintensiver sei als die bisherigen Sperr- und Lenkungsmaßnahmen, bestünde hierzu „Prüf-, Abstimmungs- und intensiver Kommunikationsbedarf mit allen involvierten Akteuren des FCM, ggf. mit Vertretern von Fan-Clubs sowie mit den Verantwortungsträgern von Polizei und Ordnungsamt“, heißt es in dem Papier weiter. Klingt nach noch reichlich Klärungsbedarf. Einen Termin zur Umsetzung gibt es noch nicht.

Skepsis gegenüber Anwohnerparkausweisen

Stadtrat Rupsch kann sich allerdings schwer vorstellen, dass zum Beispiel Ordner des FCM Wohnstraßen abriegeln helfen. „Ob sie das im öffentlichen Verkehrsraum außerhalb des Stadions überhaupt dürfen“, fragt er sich.

Für die Anwohner selbst ist die Sperrung ihrer Quartierstraßen gar nicht so neu. So etwas habe es in der Vergangenheit bei Risikospielen schon gegeben, berichten die beiden Mieterinnen aus der Raguhner Straße: „Das Problem war, dass wir als Anwohner dann teilweise nicht mehr rein kamen. Das geht natürlich nicht!“

Bleibt noch der Vorschlag für die Ausweisung von Anwohnerparkzonen. Das würde auch erst mal „Druck aus dem Kessel nehmen“, glaubt Manuel Rupsch. Hierzu will das Rathaus bis Ende 2023 alle notwendigen Abstimmungen vornehmen. Doch Anwohnerparkausweise sehen Brückfelder teilweise skeptisch. Zumindest, wenn sie mit hohen Kosten verbunden seien.