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Ausstellung Magdeburger Museum zeigt Napoleon-Karikaturen

Von Ivar Lüthe 01.05.2021, 03:30
Kuratorin Karin Kanter vor einer Darstellung des Einzugs der Preußen in Magdeburg im Jahre 1814. Das Kulturhistorische Museum Magdeburg zeigt in einer Sonderschau zum 200. Todestag des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte Karikaturen sowie historische und historisierende Darstellungen.
Kuratorin Karin Kanter vor einer Darstellung des Einzugs der Preußen in Magdeburg im Jahre 1814. Das Kulturhistorische Museum Magdeburg zeigt in einer Sonderschau zum 200. Todestag des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte Karikaturen sowie historische und historisierende Darstellungen. Foto: Ivar Lüthe

Magdeburg.

Aus seinem reichhaltigen Fundus hat das Kulturhistorische Museum Magdeburg eine neue Sonderausstellung erstellt. Dieses Mal geht es um Napoleon Bonaparte. Am 5. Mai 2021 jährt sich dessen Todestag zum 200. Mal. Das Kulturhistorische Museum nimmt dieses Jubiläum europäischer Dimension zum Anlass, in der Sonderausstellung Karikaturen des französischen Kaisers aus der eigenen Sammlung zu zeigen, wie sie in dieser Form und Größe bislang noch nicht gezeigt wurden, wie Kuratorin Karin Kanter sagt.

27 Karikaturen, dazu viele historische und historisierende Darstellungen sind dazu im Kaiser-Otto-Saal des Museums ausgestellt. Hinzu kommen auch Memoiren sowie zwei Tagebücher von Zeitzeugen und Kriegsteilnehmern. Mehr als 70 Exponate sind somit zu sehen.

Von Erhaben bis Lächerlich

Die Darstellungen des französischen Kaisers reichen dabei von glorifizierend als ruhmreicher Feldherr auf edlem Ross und Streitmacht bis hin zu Karikaturen, die ihn als Geburt des Teufels, durch Russland wälzende Schlange oder als Vater zeigen, der seinem Sohn seine Träume und Ziele erklärt. Diese Träume sind allerdings als Seifenblasen dargestellt – bereits ein Zeichen dafür, dass sie alsbald zerplatzen würden.

Andere Karikaturen zeigen Napoleon in der Verbannung auf der Insel St. Helena, wie er breitbeinig und mit stolzgeschwellter Brust eine militärische Rattenparade abhält. Getreu dem Motto: Selbst dort konnte er es nicht lassen.

Zu sehen sind in der Ausstellung auch zwei Darstellungen mit direktem Bezug zu Magdeburg: die Kapitulation Magdeburgs im Jahre 1806 sowie der Einzug der Preußen unter Tauenzien 1814.

Aktuell harren die Ausstellungsstücke noch im Kaiser-Otto-Saal und warten auf Besucher. Das Museum ist pandemiebedingt geschlossen. „Doch wir hoffen, bald wieder öffnen zu können“, sagt Museumssprecher Heinrich Natho. Bis zum 15. August 2021 soll die Ausstellung gezeigt werden. Zur Ausstellung unter dem Titel „Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt“ – übrigens ein Zitat Napoleons – hat das Museum einen 244 Seiten starken Katalog herausgegeben, der neben den Karikaturen auch bisher unbekannte Zeitzeugenberichte aus Mitteldeutschland präsentiert. Dieser ist ab dem 30. April 2021 im Museumsshop für 22 Euro erhältlich.

In dieser Karikatur in der Sonderausstellung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg zeigt Napoleon seinem Sohn seine Ziele und Träume – in Form von Seifenblasen, die wohl alsbald zerplatzen.
In dieser Karikatur in der Sonderausstellung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg zeigt Napoleon seinem Sohn seine Ziele und Träume – in Form von Seifenblasen, die wohl alsbald zerplatzen.
Foto: Ivar Lüthe