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Magdeburger Park Graffiti-Ärger am Kriegerdenkmal

Das Kriegerdenkmal im Magdeburger Fürstenwallpark ist seit längerem von Graffitischmierereien übersät. Viele Bürger ärgert das.

Von Stefan Harter 06.08.2019, 16:43

Magdeburg l Hoch über der Elbe erhebt sich das Kriegerdenkmal im Fürstenwallpark. Auf einem künstlich angelegten Hügel thront es über der Umgebung und erinnert an im 19. Jahrhundert gefallene Soldaten aus Magdeburg und Umgebung. Gleich zwei Volksstimme-Leser haben jetzt Schmierereien an dem denkmalgeschützten Mahnmal gemeldet.

„Offenbar von der Öffentlichkeit bisher nicht wahrgenommen, haben unbekannte Irregeleitete mal wieder ihre Spuren hinterlassen und das Denkmal geschändet“, schreibt ein Leser. Und auch Peter Wichmann sind die Schriftzüge im Bereich des Sockels schon länger ein Dorn im Auge. „Das Kriegerdenkmal sieht seit Monaten schändlich aus und niemand in der Stadt sieht sich offensichtlich in Verantwortung, die Schmierereien wirkungsvoll zu entfernen“, kritisiert er.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Regierungssitz von Ministerpräsident Reiner Haseloff sollte doch eine bessere Überwachung durch die Polizei möglich sein, findet er. Südlich der Grünanlage, in der das Kriegerdenkmal steht, befindet sich die Staatskanzlei. Zumal er des Öfteren schon „szenetypische Tütchen“ an den Bänken dort entdeckt habe, was für ihn auf Drogenhandel schließen lasse.

Alle vier Seiten des Denkmals wurden von Unbekannten mit Schriftzügen in roter und weißer Farbe beschmiert. Für Touristen ein wenig ansehnlicher Anblick. Bekannte Abkürzungen wie „ACAB“ (All Cops are bastards - dt. Alle Polizisten sind Bastarde) oder „Antifa 108“ in Anspielung auf die Postleitzahl 39108 für Stadtfeld-Ost mit dem Infoladen als Treffpunkt linker Aktivisten sind darunter. Ob die Schmierereien mit dem militaristischen Hintergrund des Denkmals zu tun haben, ist offen.

Der Polizei ist der Bereich bislang nicht als Brennpunkt bekannt. Anfang Juli gab es mal eine Meldung über eine Brandstiftung am Kriegerdenkmal, berichtet ein Sprecher. Vor Ort konnten die Beamten reichlich Müll, aber keine Spuren eines Feuers entdecken.

Man werde die Hinweise aber aufnehmen, auch mit Blick auf möglichen Drogenhandel, und gegebenenfalls den Bereich um das Denkmal stärker in die Kontrollen einbeziehen. Schließlich gebe es immer wieder Verdrängung von anderen Plätzen, sagte der Sprecher weiter. In der Umgebung gibt es Gebiete, wo die Polizei in den vergangenen Monaten verstärkt im Einsatz ist – sei es rund um den Hasselbachplatz oder am Prämonstratenserberg.

Ob die Verschmutzung des Kriegerdenkmals bei der Stadtverwaltung bekannt ist und wann gegebenenfalls eine Reinigung durchgeführt wird, war noch nicht zu erfahren.