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Kunstmuseum Magdeburger Skulptur wird zum Selfie-Renner

Im Skulpturenpark des Kunstmuseums im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg gibt es zwei neue Werke.

Von Christina Bendigs 25.08.2017, 01:01

Magdeburg l Es ist nicht viel mehr als eine halbe Stunde, die die Pressekonferenz am 24. August 2017 im Skulpturenpark am Kloster Unser Lieben Frauen dauert. Und dennoch sind immer wieder Spaziergänger zu sehen, die von dem weißen Baum mit den Frauengesichtern ein Bild oder gleich ein Selfie damit machen. Auch Irina German und Natascha Pronchak aus Weißrussland sind fasziniert und machen gleich ein Bild mit dem Baum, den die franko-mexikanische Künstlerin Alicia Paz geschaffen hat.

Vor wenigen Tagen wurde die 1,5 Tonnen schwere Skulptur aus Stahl und Emaille angeliefert und forderte die ganze Körperkraft auch vom Museumsteam, ehe sie in der gewünschten Position auf dem Betonsockel stand. Etwas mehr als fünf Meter ragt das markante Kunstwerk in die Höhe. Und wenn Museumskurator Uwe Gellner sieht, wie sich Leute damit fotografieren, dann freut er sich. Denn das zeigt, dass das Kunstwerk angenommen wird.

Die Skulptur ist teil einer Verjüngungskur des Parks. Der nämlich stammt aus den Jahren 1988/89. Und seither ist dort nicht mehr viel passiert. Nach den Erfolgen an der Elbe wie dem „Zeitzähler“ oder der Nannucci-Licht-Installation an der Hubbrücke, sollte nun auch im Skulpturenpark Gegenwartskunst einkehren, berichtet Gellner. Die älteren Kunstwerke sollen dabei natürlich erhalten bleiben, betont er.

Acht Künstler hatte das Kunstmuseum in Magdeburg zum Modellwettbewerb eingeladen – und nun mit dem Werk von Alicia Paz eines umgesetzt. Aber auch eine Skulptur von Nathan Coley wurde im Skulpturenpark errichtet. Der Schotte geht ganz neue Wege. Denn statt ein Kunstwerk zu schaffen, das in die Höhe ragt, legte er eine Betonplatte zwischen Mauerreste im Klosterpark und gab ihnen damit einen Bezugspunkt.

Neu ist, dass der schottische Künstler ein Werk geschaffen hat, das bespielt werden darf. So könnten künftig andere Skulpturen darauf einen Platz erhalten, aber auch Magdeburger und deren Gäste können sie nutzen. Schon jetzt sind dort oft Menschen zu beobachten, die auf der Betonplatte sitzen.

Am Sonntag, 27.  August, werden beide offiziell eingeweiht. Die Künstler werden selbst anwesend sein und sicher auch die ein oder andere Frage von Zuschauern beantworten, die ab 17 Uhr zur Feierstunde am Kloster willkommen sind. Es sprechen der Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport der Landeshauptstadt Magdeburg, Matthias Puhle, der Botschafter Mexikos in Deutschland, Rogelio Granguillhome, der Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur Sachsen-Anhalt, Staatsminister Rainer Robra, sowie die Leiterin des Kunstmuseums, Dr. Annegret Laabs, und Sammlungskurator Uwe Gellner.

Die mexikanische Botschaft in Deutschland ermöglicht einen kleinen Empfang mit mexikanischen Getränken. Tänzerisch umrahmt wird die Ausstellung durch Kinder und Jugendliche des Steps Dance Center Magdeburg unter der Leitung von Andrea Hermann.

Annegret Laabs und Uwe Gellner versprachen beim Pressetermin, dass die Entwicklung des Skulpturenparks weitergehen wird und in den nächsten Jahren weitere Kunstwerke hinzukommen werden. Allerdings: Das Geld für einen Kleinwagen reicht kaum aus, um so eine Skulptur zu finanzieren.

Größte Kostenpunkte sind zumeist das Material und die Arbeitsleistung. Sponsoren sind daher immer willkommen. Die Kunstwerke von Nathan Coley und Alicia Paz wurden mit Unterstützung der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, der Kloster Bergeschen Stiftung der Nord/LB-Kulturstiftung und Lotto Sachsen-Anhalt gebaut. Und nicht zuletzt hatten auch die Baufirmen geholfen, „die Kunstpreise und keine Wirtschaftspreise genommen haben“, berichtet Annegret Laabs erfreut.