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Martin-Gallus-Kirche Magdeburger Gotteshaus steht wieder

In der Martin-Gallus-Kirche in Magdeburg wird es zu Weihnachten die ersten Gottesdienste nach der Sanierung des Kirchenschiffes geben.

Von Christina Bendigs 23.12.2018, 00:01

Magdeburg l Und auf einmal war sie weg – im Frühjahr staunten die Fermersleber nicht schlecht, als von ihrer Kirche in Magdeburg plötzlich nur noch der Turm dastand. Wo sich vorher das Kirchenschiff ausdehnte, war nur noch ein leerer Fleck. Die einzige Fachwerkkirche Magdeburgs war verschwunden. Jetzt ist sie wieder da und wird pünktlich zu Weihnachten mit einem Festgottesdienst eingeweiht.

Der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Hanns-Martin Irmscher, wusste zu berichten: „Die Martin-Gallus-Kirche ist ein Kleinod unter den Sakralbauten der Stadt, hat uns aber seit langer Zeit viele Sorgen bereitet.“ Seit Jahren galt sie aufgrund ihres maroden Bauzustandes als der am stärksten gefährdete Kirchenbau Magdeburgs.

In einem ersten Bauabschnitt wurden 2014/15 zunächst der mittelalterliche Kirchturm und das Glockengeläut saniert und zu Beginn dieses Jahres mit dem 2. Bauabschnitt begonnen, der die äußerliche Wiederherstellung des 1657 erbauten Kirchenschiffes umfasste.

Zunächst wurde dafür im Frühjahr das Kirchenschiff vollständig abgetragen. Das Fachwerk und alle noch zu rettenden Bauteile wurden in Quedlinburg restauriert und zur Wiedererrichtung der Kirche am alten Fleck verwendet. Jetzt steht die Außenhülle der Kirche wieder. Hanns-Martin Irmscher hoffte, die Kirche zu Weihnachten zunächst provisorisch in Nutzung nehmen zu können, bevor im nächsten Jahr der 3. Bauabschnitt mit dem Innenausbau begonnen wird.

Und seine Hoffnung hat sich erfüllt. Die Kirche hat einen neuen Fußboden, die Bänke sind aufgestellt. Der Altar aus dem Gemeinderaum ersetzt vorläufig den nicht wiederverwendeten aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, eine Elektronenorgel wird die Weihnachtslieder begleiten, und auch der Weihnachtsbaum ist schon aufgestellt. Heiligabend wird Pfarrer Jürgen Schilling, der persönliche Referent von Landesbischöfin Ilse Junkermann, um 15  Uhr die Christvesper in Fermersleben halten. Am 1. Weihnachtsfeiertag wird sich das ganze Kirchspiel von Buckau bis Westerhüsen an der wiedererstandenen Kirche erfreuen und um 10  Uhr einen gemeinsamen Festgottesdienst mit Domprediger i. R. Giselher Quast in der alten, neuen Fachwerkkirche feiern.

Am Sonntag nach Weihnachten, dem 30.  Dezember, öffnet die Gemeinde die Kirche ab 16  Uhr für eine möglichst große Zahl von Interessenten. Es wird dann u. a. eine Diapräsentation zur gesamten bisherigen Sanierung in Endlosschleife laufen und die Spendenkampagne „Ein Puzzleteil für die Martin-Gallus-Kirche“ zur Mitfinanzierung des Innenausbaus starten. Um 18  Uhr ist dann Vespergottesdienst mit offenem Weihnachtsliedersingen für alle. Die Organisatoren freuen sich auf viele Gäste.