PPP-Baukonsortium löst mit der Reformer Schule auch die größte Herausforderung am Bau Mit der Kükelhausschule endet PPP-Projekt: 20 Schulen in nur sieben Jahren saniert
Als 20. sanierte Schule der Stadt ist gestern die Hugo-Kükelhaus-Schule in Neu-Reform offiziell übergeben worden. Für Stadtoberhaupt Lutz Trümper hat die Fertigstellung eine doppelte Symbolik: Sie steht für eine kinderliebende Stadt und als Zeichen für ein Neu-Reform mit Zukunft.
Reform l "Was für ein wunderschöner Montag!" rief Schulleiter Wolfram Stäps in Anlehnung an den Sonntags-Spruch des neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck gestern aus. Leicht schwitzend verteilte er anschließend "Kükelhaus-Aktien" und kleine Aufmerksamkeiten an all jene, denen die Schulsanierung zu verdanken war. Schwitzend vor allem, weil die Aula für die vielen geladenen Gäste viel zu klein war und so mancher im Flur von alldem gar nichts mehr mitbekam.
Doch es war eine historische Stunde gestern in Reform. War es doch die letzte der 20 Schulen, die in Magdeburg seit 2007 in privater Partnerschaft (PPP) saniert worden ist. 21,5 Millionen Euro kostete das Mammutprojekt. Doch noch müssen, so Trümper, zehn weitere Schulen saniert werden: "Ich habe am Wochenende das Konzept eines neuen Finanzierungsprogrammes aus EU-Mitteln gelesen. Verstanden habe ich es allerdings noch nicht."
Die Sanierung der Hugo-Kükelhaus-Schule gilt nicht nur als PPP-Schlusspunkt, sondern auch als besonders anspruchsvoll. Das räumte auch Peter Schmidt als Vertreter der Baufirmen ein: "Neben der BbS III und dem Siemensgymnasium war diese Schule für uns die größte Herausforderung." Die Aufgabe bestand darin, eine behindertenunfreundliche frühere Kindergartenkombination in ein Schulhaus zu verwandeln, in dem sich 82 geistig- und schwerstbehinderte Kinder auf das Leben vorbereiten können. Für rund 6 Millionen Euro wurde das eindrucksvoll erreicht.
Nach dem Abriss eines zweigeschossigen Gebäudetraktes einschließlich der Verbindungsbauten wurde zunächst der verbliebene Gebäudeteil behindertengerecht saniert sowie ein großzügiger Neubau errichtet. Darin befinden sich unter anderem die Therapiehalle mit Therapiebad, eine Sporthalle, Aula und Mensa sowie zahlreiche Unterrichtsräume und Fachkabinette. Hinzu kommen moderne Sanitäranlagen, Raum- und Transportlifte, Automatiktüren und Schwingböden. Zudem erfolgte der Neubau der Zaunanlage.
Für Schulleiter Wolfram Stäps, seine 38 Lehrkräfte und die derzeit 82 Schüler ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Wie sehr sie ihn zu schätzen wissen, verdeutlicht ein Zitat des Schulleiters: "In den drei Wochen, in denen wir nun schon hier sind, schweben wir förmlich durch unser Haus."