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Energie durch Abfall Müllheizkraftwerk will sich erweitern - Magdeburger dürfen mitreden

Mit einer dritten Anlage will das Magdeburger Müllheizkraftwerk künftig noch mehr Abfall in Energie umwandeln. Beim Genehmigungsverfahren können Bürger Einwände vorbringen.

Von Stefan Harter Aktualisiert: 19.4.2021, 08:07

Magdeburg. Von den Kosten her wird es fast ein zweiter Tunnel, die geplante Erweiterung des Müllheizkraftwerks Rothensee (MHKW). Circa 175 Millionen Euro sollen für eine dritte Anlage investiert werden, in der künftig der Restmüll der Magdeburger verbrannt und in Energie umgewandelt werden soll. Bis zu 40 Tonnen Abfall sollen pro Stunde in Block 3 landen.

So ist zumindest der Plan. Aktuell läuft noch das Genehmigungsverfahren beim Landesverwaltungsamt. Ohne das wird kein Handschlag getan. Noch bis zum 23. April 2021 liegen die Planunterlagen im Umweltamt Magdeburg, Julius-Bremer-Straße 8-10, aus. Aufgrund der Corona-Einschränkungen können sie nur nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 5402630 oder 5402638 eingesehen werden.

Im Anschluss an die Auslegung haben Bürger die Gelegenheit, ihre Einwendungen und Hinweise zu dem Großprojekt schriftlich beim Landesverwaltungsamt einzureichen. Die Frist hierfür läuft bis einschließlich 25. Mai 2021. Sie werden in das weitere Genehmigungsverfahren einfließen.

Dem Unternehmen ist sehr an Transparenz gelegen. MHKW-Geschäftsführer Rolf Oesterhoff hatte die Pläne zur Erweiterung im vergangenen Herbst in der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Rothensee vorgestellt. Der Stadtteil liegt in direkter Nachbarschaft zum Firmengelände und würde vor allem durch den zunehmenden Lkw-Verkehr betroffen sein. Bis zu 60 Ladungen könnten es pro Tag mehr sein. GWA-Sprecher Wolfgang Ortlepp ruft aktiv zum Mitmachen auf: „Nutzen Sie die Möglichkeit der Einsicht in die Unterlagen und leiten Sie dazu Fragen oder Hinweise ab“, erklärt er.

Die neue Anlage soll auf dem bestehenden Betriebsgelände am Kraftwerk-Privatweg im Norden Magdeburgs entstehen. Für 2024 ist die Aufnahme des Regelbetriebs vorgesehen. Dann werden jährlich bis zu 270.000 Tonnen Gewerbeabfälle zusätzlich verbrannt.

Das 2005 eröffnete Werk wandelt schon jetzt rund 650.000 Tonnen Hausmüll und ähnliche Abfälle in Wärme für 44.000 Haushalte und Strom für 110.000 Haushalte um. Mit der neuen Anlage könnten Zehntausende weitere Haushalte dazukommen.