1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. MVB müssen Verschiebung des Magdeburger Rings verschieben

Bauprojekt MVB müssen Verschiebung des Magdeburger Rings verschieben

Für eine neue Straßenbahntrasse soll der Magdeburger Ring um zehn Meter verschoben werden. Obwohl schon 2017 dafür Bäume gefällt wurden, startet das Projekt frühestens 2022.

Von Stefan Harter Aktualisiert: 22.4.2021, 08:06
Die 2017 gerodeten Flächen am Magdeburger Ring sind längst wieder zugewuchert.
Die 2017 gerodeten Flächen am Magdeburger Ring sind längst wieder zugewuchert. Foto: Stefan Harter

Magdeburg. Im Februar 2017 war es, als zwischen Damaschkeplatz und Walther-Rathenau-Straße die Kettensäge großflächig zum Einsatz kam. Beiderseits des Magdeburger Rings wurden alle Bäume und Gehölze gefällt. Als Grund wurde die geplante Baumaßnahme für die 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn genannt. Der Stadtrat hatte entschieden, dass für die neue Trasse die Stadtautobahn um mehrere Meter nach Osten verschoben werden soll.

Bis heute ist das aber nicht passiert. Die Natur hat sich die gerodeten Flächen längst wieder zurückgeholt. „Es ist für mich unbegreiflich, wie leichtfertig und aus meiner Sicht unverantwortlich hier mit dem knappen Stadtgrün umgegangen wurde und wird“, schreibt Volksstimme-Leser Jörg Seppi. Die Bäume hätten noch mindestens vier Jahre lang das Stadtklima verbessern können.

Verzögerung war nicht absehbar

Auf Volksstimme-Anfrage erläutert Tim Stein, Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), warum die Bäume damals gefällt wurden und vor allem wieso bis heute nichts passiert ist. „Um Kosten zu minimieren, wurde 2017 die Baufeldfreimachung für den gesamten Bauabschnitt durchgeführt“, erklärt er. Damals sei noch nicht abzusehen gewesen, dass sich der Baustart in einigen Teilabschnitten derart verzögern würde. So war damals noch die Rede davon, dass 2019 die erste Bahn über die neue Trasse rollen soll.

Für die neue Straßenbahnstrecke muss der Magdeburger Ring um etwa 10 Meter nach Osten verschoben werden. „Hauptknackpunkt ist ein Abwasserkanal, der sich bislang westlich des Rings befindet“, informiert Tim Stein. Im Rahmen der Planung wurden aufwendige Gutachten erstellt, die ergaben, dass der Kanal verlegt und neu gebaut werden muss. „Die Planungen und Gutachten dazu haben viel Zeit in Anspruch genommen“, sagt der MVB-Sprecher.

Umleitung wird bereits geplant

Nach aktuellem Stand wird dieser Bauabschnitt nunmehr frühestens 2022/23 angegangen. Allerdings wurde bereits jetzt ein Bau- und Umleitungskonzept für die anstehenden Arbeiten bei der Straßenverkehrsbehörde eingerichtet. Schließlich ist der Ring die Hauptverkehrsachse der Stadt, entsprechende Auswirkungen haben dort Baumaßnahmen. „Im Ergebnis der Beratungen sind noch Nachbesserungen und Anpassungen am Konzept sowie an der Bautechnologie notwendig, um die Belastungen zu minimieren“, erklärt Tim Stein.

Der Bauabschnitt 4 der Nord-Süd-Verbindung beginnt am Adelheidring, führt durch den Editharing am (dann verlegten) Ring entlang zur B1. Nachdem diese gequert wurde geht es über einen bereits fertiggestellten Bauabschnitt am Lorenzweg bis zum Hermann-Bruse-Platz im Neustädter Feld. Der anschließende Abschnitt 5 ist in Planung, Bauabschnitt 6 im Kannenstieg soll noch 2021 fertig sein.