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Westerhüsen, Salbke und Fermersleben Neue Nachbarschaftsinitiative will Magdeburger Stadtteile beleben

In Magdeburg hat sich eine neue Nachbarschaftsinitiative gegründet. Sie wollen Orte wiederbeleben und gemeinsame Picknicks veranstalten. Dafür suchen sie noch Mitstreiter.

Von Lena Bellon 14.05.2025, 06:45
Die Nachbarschaftsinitiative „So-nah“ hat sich neu in Magdeburg gegründet. Zusammen haben sie Müll an den Salbker Seen gesammelt.
Die Nachbarschaftsinitiative „So-nah“ hat sich neu in Magdeburg gegründet. Zusammen haben sie Müll an den Salbker Seen gesammelt. Foto: Kirsten Mengewein

Magdeburg - Sie wollen Menschen zusammenbringen und Demokratie leben: die neugegründete Nachbarschaftsinitiative „So-nah“. Sie sind eine Gruppe Bürgerinnen und Bürger aus den Magdeburger Stadtteilen Westerhüsen, Salbke und Fermersleben. Das sind ihre Pläne.

Neues Café erwünscht in Magdeburg

Der harte Kern bestehe aktuell aus 15 Personen. Ausschlaggebend für die Gründungsidee sei das Ergebnis der Europawahl 2024 gewesen. „Im Südosten Magdeburgs waren die demokratischen Parteien sehr schwach. Darüber waren wir total erschrocken“, sagt Thorsten Sowada. Er ist in Westerhüsen geboren und wohnt mittlerweile in Buckau. Trotzdem würde er sich noch sehr verbunden fühlen mit den Stadtteilen.

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Die Menschen im Südosten würden sich oft abgeschnitten und vergessen fühlen. „Für viele hört die Stadt in Buckau auf. Aber hier ist es so schön und die Stadtteile haben so viel Potential“, sagt Kerstin Reibold vom Gröninger Bad. Sie ist ebenfalls Mitglied. Diesem Gefühl würde die Gruppe entgegenwirken wollen. „Früher gab es hier so viele Geschäfte, Kinos, Cafés. Das wurde immer weniger.“ Daher seien die Mitglieder auch offen, Menschen mit neuen Ideen und Projekten zu unterstützen, um den Südosten wieder lebendiger zu machen. Besonders eine Art Kiezcafé würde ihnen als Treffpunkt fehlen.

Steigender Altersdurchschnitt

Die Nachbarschaftsinitiative besteht überwiegend aus Anwohnern, aber auch aus Menschen, die bereits aktiv im Stadtteilgeschehen mitwirken. Das sei jedoch kein Kriterium, um bei „So-nah“ mitzuwirken. Es sei ein Zusammenschluss aus Unternehmern, Kunstschaffenden und Privatpersonen.

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„Wir wollen von den Menschen hier wissen, was ihnen fehlt und was sie sich wünschen. Auch wenn wir für demokratische Werte stehen, wollen wir nicht zu politisch sein“, erklärt Kerstin Reibold. Zuletzt haben die Magdeburger eine Müllsammelaktion rund um die Salbker Seen veranstaltet: „Das hat schon gut geklappt und einige neue Gesichter angelockt.“ Auch der steigende Altersdurchschnitt sei ein Thema: In Fermersleben liegt dieser bei 42,5 Jahren, in Salbke bei 45,9 Jahren und in Westerhüsen bei 46,2 Jahren.

Magdeburger können mitmachen

Einmal monatlich treffen sich die Mitglieder. Für die Zukunft würden sie weitere Aktionen planen. Sie wollen auch das Salbker Lesezeichen in Angriff nehmen. Der Freilufttreff ist Magdeburgs erste Bürgerbibliothek unter freiem Himmel. Diesen Ort wollen sie wieder mehr zum Treffpunkt machen. Aktionen wie zum Beispiel ein Mitbring-Picknick wären eine der Ideen. Auch die Historie des Stadtteils würden sie beispielsweise mit Fotografien oder Installationen wieder sichtbarer machen.

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„Die vielen Ideen und Aufgaben würden wir gerne auf noch mehr Schultern packen“, sagen die Mitglieder. „Unser Ziel ist es, die Gemeinschaft und das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu stärken.“ Daher freuen sie sich über Zuwachs. Ganz bewusst wollen sie eine Initiative bleiben und kein Verein werden, damit das Angebot niedrigschwellig bleibt. Wer mitmachen will, kann sich per Mail an so-nah@web.de melden.